Auch Hagenerinnen und Hagener können eine Stellungnahme zur Laufzeitverlängerung der Atomreaktoren abgeben. (Foto: Hans Blossey)

Bürger gefragt: Grenzüberschreitende Umweltverträglichkeitsprüfung für die Reaktoren Tihange 3 und Doel 4

11. Mai 2023 – Aufgrund der russischen Invasion in die Ukraine und der daraus entstandenen Energiekrise hat die belgische Regierung entschieden, die Laufzeit von zwei der aktuell noch sieben in Belgien in Betrieb befindlichen Atomreaktoren zu verlängern. Im Rahmen einer öffentlichen Konsultation können Bürgerinnen und Bürger bis einschließlich Dienstag, 20. Juni, eine Stellungnahme zu der Laufzeitverlängerung der beiden Atomreaktoren Tihange 3 und Doel 4 mit zusammen insgesamt 2000 Megawatt, die seit 1985 in Betrieb sind, abgeben.


Bürgerinnen und Bürger gefragt

Nach einer technischen Überprüfung sollen die beiden Reaktoren ab November 2026 wieder ans Netz gehen – die bis dato geltende Laufzeit bis 2025 soll um weitere zehn Jahre auf 2035 verlängert werden. Die kürzeste Entfernung des Kraftwerksstandortes Tihange zur nordrhein-westfälischen Grenze beträgt etwa 60 Kilometer, die des Kraftwerksstandortes Doel etwa 130 Kilometer. Das belgische Energieministerium hat die betroffenen Nachbarstaaten offiziell über die geplante Durchführung einer grenzüberschreitenden Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) für die Laufzeitverlängerung dieser beiden Reaktoren informiert. Diese UVP findet seit Montag, 20. März, bis Dienstag, 20. Juni, statt. Detaillierte Informationen zum Umweltverträglichkeitsbericht in deutscher Sprache und eine nichttechnische Zusammenfassung finden Interessierte unter https://economie.fgov.be/de/themen/energie/oeffentliche-konsultation-zur. Bis Samstag, 20. Mai, können Bürgerinnen und Bürger auf dieser Internetseite ihre Stellungnahmen zur Laufzeitverlängerung über ein Webformular abgeben. Die zuständige belgische Behörde gibt der deutschen Öffentlichkeit jedoch bis einschließlich Dienstag, 20. Juni, die Gelegenheit, schriftliche Stellungnahmen einzusenden. Bürgerinnen und Bürger, die sich mit einer Stellungnahme an dem Verfahren beteiligen möchten, können diese per E-Mail an nuclear@economie.fgov.be oder in Schriftform an die zuständige belgische Behörde unter der Adresse FÖD Wirtschaft, K.M.B., Mittelstand und Energie, Öffentliche Konsultation Doel 4 und Tihange 3, Boulevard du Roi Albert II, 16, 1000 Bruxelles, Belgium richten.