
Die Konferenz in Timisoara diente in erster Linie dem interkommunalen Austausch. (Foto: Michael Kaub/Stadt Hagen)
Zuwanderung aus Südosteuropa – Vielfältige Einblicke bei interkommunalem Austausch
7. Juni 2023 – Zuwanderung aus Südosteuropa – ein Thema, welches die Stadt Hagen seit rund zehn Jahren besonders herausfordert und mit vielen Fragen für die kommunale Integrationsarbeit einhergeht. Was motiviert zum Beispiel Menschen aus Bulgarien und Rumänien nach Deutschland zu kommen? Eine Konferenz im rumänischen Timisoara, die in erster Linie dem interkommunalen Austausch diente, bot vielfältige Antworten auf diese und viele weitere Fragen.
Die Konferenz war ein Teil einer Kooperation der Stadt Hagen mit dem an der Ruhr-Universität Bochum angesiedelten Forschungsprojekt „Zuwanderung aus Südosteuropa – Teilhabe und Zusammenhalt auf kommunaler Ebene ermöglichen (ZuSudo)“. Ziel des Projekts ist es, die Stadt Hagen und weitere Kommunen des Ruhrgebiets als Orte des Ankommens und der Aushandlungen von Teilhabe zu unterstützen, Teilhabechancen von Zugewanderten zu erhöhen und Migrantenorganisationen zu stärken.
Für die Stadt Hagen nahmen an der Konferenz die Leiterin des Kommunalen Integrationszentrums Güler Kahraman, der Leiter der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit & Bürgerkommunikation Michael Kaub sowie der Leiter des Kommunalen Integrationsmanagements und Casemanagements für Migranten Dr. Thomas Mittmann teil. Diese konnten zahlreiche Kontakte knüpfen, die für die zukünftige Arbeit der Stadt Hagen und die täglichen Herausforderungen durch die Zuwanderung sehr hilfreich sein werden. Besonders interessant war der Austausch mit den Herkunftskommunen, im Falle Hagens insbesondere mit den Vertretenden aus Bărbulești, die ein sehr realistisches und ungeschöntes Bild der Bedingungen in ihrem Dorf vermittelten. Nach Auskunft der Initiatoren der Konferenz kommen aus Bărbulești die meisten Zuwanderer von Rumänien nach Hagen. Einem besseren, gegenseitigen Verständnis zwischen Ankunfts- und Herkunftsregionen diente die Präsentation der empirischen Forschungsergebnisse und praxisnahe Workshops, welche die notwendige Diskussion über die Migrationsbewegungen zwischen Rumänien, Bulgarien und dem Ruhrgebiet belebten. Neben dem Besuch einer Roma-Siedlung eröffnete besonders der Besuch von zwei Schulen die Möglichkeit, einen Einblick in die Bildungsarbeit vor Ort zu erhalten. Hier war auffällig, dass Herausforderungen wie Schulabsentismus sowohl in den Ankunfts- als auch in den Herkunftskommunen aktuell und „einfache Lösungen“ nicht in Sicht sind.
Die Bedeutung des Austausches unterstrich Timisoaras Bürgermeister Dominic Fritz mit einem Empfang der Delegation.