Seit dem 18. September wird der an die neuen Covid-19-Varianten angepasste Impfstoff angeboten. (Foto: Stadt Hagen)

Saison akuter Atemwegserkrankungen: Gesundheitsamt, Bundesgesundheitsminister und RKI-Spitze rufen zu Impfungen auf

20. September 2023 – „Im Herbst müssen wir in Hagen mit einer steigenden Zahl gemeldeter Atemwegserkrankungen rechnen“, sagt Dr. Anjali Scholten, Leiterin des Gesundheitsamtes der Stadt Hagen. „Wir appellieren an alle Hagenerinnen und Hagener – aber vor allem an Bürgerinnen und Bürger aus den bekannten Risikogruppen – sich im Alltag zu schützen, sich gegen Grippe impfen zu lassen und ihre Coronaschutzimpfung aufzufrischen.“


Auffrischimpfung mit angepasstem Impfstoff

Seit Montag, 18. September, wird der an die neuen COVID-19-Varianten angepasste Impfstoff in Arztpraxen angeboten. Das Bundesgesundheitsministerium und das Robert Koch-Institut (RKI) rufen gemeinsam die Bevölkerung dazu auf, sich über die Impfempfehlungen zu informieren und sich in Abstimmung mit ihrer Ärztin oder ihrem Arzt impfen zu lassen. „Die Pandemie ist vorbei, das Virus bleibt. Wir können den Verlauf kommender Coronawellen nicht vorhersagen, aber klar ist, dass ältere Personen und Menschen mit Vorerkrankungen weiterhin ein höheres Risiko haben, an COVID-19 schwer zu erkranken“, sagt Bundesgesundheitsminister Prof. Karl Lauterbach. „Auch wenn schwere Verläufe durch die erreichte Basisimmunität in der Bevölkerung deutlich seltener geworden sind: COVID ist keine Erkältung! Personen ab 60 Jahren und Risikogruppen sollten sich impfen lassen, am besten auch gleich gegen Influenza. Auch bei der Influenza sind es die Älteren und die Vorerkrankten, die am stärksten gefährdet sind.“


Die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut, die für ihre Empfehlungen das Nutzen-Risiko-Verhältnis für die zu impfende Gruppe bewertet, empfiehlt eine jährliche COVID-19-Auffrischimpfung für Personen mit einem erhöhten Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf. Dies betrifft Personen ab 60 Jahren, Kinder ab sechs Monaten mit relevanten Grunderkrankungen, Bewohnerinnen und Bewohner von Pflegeeinrichtungen sowie Personen mit erhöhtem SARS-CoV-2-Infektionsrisiko wie zum Beispiel medizinisches und pflegerisches Personal. Die Auffrischung sollte in der Regel in einem Abstand von mindestens zwölf Monaten nach der letzten Impfung oder Infektion erfolgen. Diesen Gruppen empfiehlt die STIKO auch die jährliche Grippeimpfung. Beide Impfungen sind am gleichen Termin möglich und beeinträchtigen sich nicht gegenseitig.


Empfehlungen des RKI

„In der kalten Jahreszeit sind die Bedingungen für die Übertragung von Atemwegserregern wie SARS-CoV-2, Influenzaviren oder dem Respiratorischen-Synzytial-Virus besser als im Sommer“, sagt Prof. Lars Schaade, kommissarischer RKI-Präsident. „Bei Symptomen einer akuten Atemwegsinfektion sollte man generell drei bis fünf Tage zu Hause bleiben. Eine Maske hilft dann zum Fremdschutz; das ist besonders wichtig, wenn man trotz Symptomen den Kontakt zu Risikopersonen nicht völlig vermeiden kann. Und vor allem Personen, die zu einer Risikogruppe gehören, sollten diese Möglichkeit auch zum Selbstschutz in Betracht ziehen.“


Generell empfiehlt das RKI allen Bürgerinnen und Bürgern, in den kommenden Wochen und Monaten zum Schutz vor schweren respiratorischen Erkrankungen bei Symptomen einer akuten Atemwegsinfektion drei bis fünf Tage und bis zur deutlichen Besserung der Symptomatik zu Hause zu bleiben. Bei gleichbleibender oder sich verschlechternder Symptomatik sowie im Falle der Zugehörigkeit zu einer Risikogruppe mit einer höheren Wahrscheinlichkeit für einen schweren Krankheitsverlauf sollten Betroffene ihre Hausarztpraxis kontaktieren. Außerdem sollten die Impfungen gegen COVID-19, Influenza und Pneumokokken gemäß Empfehlungen der STIKO aktuell sein.


Für die Lageeinschätzung akuter respiratorischer Erkrankungen (ARE) müssen mehrere Datenquellen zusammen bewertet werden. Sie werden zum Teil täglich im Pandemieradar aktualisiert. Für eine umfassende Einschätzung gibt es Wochenberichte und vertiefende Einzelberichte wie zum Beispiel zum Onlineportal GrippeWeb, dessen Teilnahme für alle Personen offen ist. Weitere Informationen können Bürgerinnen und Bürger unter www.infektionsschutz.de sowie www.bundesgesundheitsministerium.de/themen/praevention/impfungen nachlesen. Auf den Internetseiten www.rki.de und www.stiko.de stehen der Fachöffentlichkeit weitere Informationen zur Verfügung.