Vortrag über die Biografie von Franz Pfeffer von Salomon
10. Oktober 2023 – Einen Einblick in die Biografie von Franz Pfeffer von Salomon bietet Dr. Mark Fraschka in seinem Vortrag „Franz Pfeffer von Salomon, Hitler und Haus Busch. Die Karriere des vergessenen Obersten SA-Führers“ am Freitag, 20. Oktober, ab 18 Uhr im Auditorium des Museumsquartiers Hagen an.
Als die Wehrmacht im März 1945 längst geschlagen war und Hitlers Drittes Reich in Trümmern lag, erinnerte sich Adolf Hitler bei einer seiner Lagebesprechungen im Führerbunker an einen Mann, der fast vier Jahre lang einer seiner wichtigsten Mitarbeiter und der dritte Mann der Partei gewesen war. Er hatte eine für den Aufstieg Hitlers und der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP) maßgebliche Rolle gespielt, war dann jedoch in Ungnade gefallen und ist heute fast vergessen: Franz Pfeffer von Salomon, genannt Franz von Pfeffer. Eine besondere Bedeutung für Hagen und Westfalen hatte Pfeffers Wirken in den Jahren 1924 bis 1926. Pfeffer war Pächter des aus dem Mittelalter stammenden Adelssitzes Haus Busch an der Lenne. Dort baute er als Gauleiter sowohl den NSDAP-Gau Westfalen als auch den späteren „Großgau Ruhr“ auf. Beide avancierten hinsichtlich ihrer Organisation schnell zu Vorbildern innerhalb der NSDAP. Auch innerhalb der „Arbeitsgemeinschaft Nord-West der NSDAP“ – und der in deren Zuge erfolgten finalen Durchsetzung des Führerprinzips innerhalb der NSDAP – war Pfeffers Rolle von zentraler Bedeutung. Sichtbar wird das nicht zuletzt durch Hitlers einwöchigen Besuch im Juni 1926 bei Pfeffer auf Haus Busch. Hitlers erster Besuch an Rhein und Ruhr führte 1936 bis 1942 zu Bemühungen der Stadt Hagen, ein „Adolf-Hitler-Gedächtnis-Zimmer“ einzurichten. Auch andere Größen des Nationalsozialismus wie Rudolf Hess, Karl Kaufmann und Dr. Joseph Goebbels waren bis 1926 auf Haus Busch zu Gast.
Die Wirkung des in Münster geborenen Franz Pfeffers geht weit über seine Zeit als Gutspächter in Hagen hinaus. Im Weltkrieg als Berufsoffizier zum Hauptmann aufgestiegen, führte er nach der Niederlage von 1918 bis 1920 sein eigenes Freikorps in Westfalen und im Baltikum. 1923 leitete er von Münster aus die „Organisation Pfeffer“, die maßgeblich den aktiven Widerstand gegen die französische Ruhrbesetzung vorantrieb. Drei Jahre später wurde er von Hitler zum Obersten SA-Führer (Sturmabteilungsführer/OSAF) berufen und baute sie bis zu seiner Abberufung 1920 zu einer schlagkräftigen Parteiarmee aus.
In seinem Vortrag gibt Dr. Mark Fraschka Einblicke in das Leben und Wirken Pfeffers. Dabei geht er verschiedenen zentralen Fragen nach: Was führte den Führer des bis zu 3.000 Mann starken „Westfälischen Freikorps von Pfeffer“ ab 1923 zu Hitler und den Nationalsozialisten? Welchen Einfluss hatte er auf die Entwicklung der NSDAP in Westfalen und darüber hinaus? Was waren die Gründe dafür, dass er, trotz aller Verdienste um SA und NSDAP, es nach seinem Rücktritt als OSAF nicht vermochte, im nationalsozialistischen Deutschland zu einem politischen Faktor zu werden?
Dr. Mark A. Fraschka, geboren 1983, promovierte nach dem Studium der Politischen Wissenschaft an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg. Nach Stationen in Brüssel und Berlin arbeitet er derzeit im politischen Stuttgart und lebt in Mosbach. Er ist Autor der Monographien „Franz Pfeffer von Salomon. Hitlers vergessener Oberster SA-Führer“ und „Friedrich Paulus. Zwischen Gewissen und Opportunismus. Generalsfeldmarschall Paulus und sein Wirken in der Deutschen Demokratischen Republik“.
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