Aus dem Archiv der FernUniversität in Hagen: Über 100 Jahre alte Dokumente kehren ins Osthaus Museum zurück
Die Dokumente zur Vergangenheit des Grundstücks in der Hochstraße 73, auf dem sich bis heute das Osthaus Museum befindet, waren durch den Nachlass des westfälischen Heimatforschers Dr. Friedrich Boecker in das Archiv der FernUniversität gelangt. „Die alten Schriftstücke ergänzen unsere Archive um wichtige Dokumente und erlauben uns eine Zeitreise in die Geschichte des Hagener Impulses.“ Mit diesen Worten unterstreicht Prof. Dr. Rainer Stamm, Direktor des Osthaus Museums, die Bedeutung der historischen Archivalien. Prof. Dr. Stefan Stürmer, Rektor der FernUniversität, überreichte die Dokumente bei einem offiziellen Termin im Museum: „Es ist für uns ein besonderes Anliegen, diese wertvollen historischen Dokumente dem Osthaus Museum zu übergeben. Diese Schriftstücke bieten nicht nur einen einzigartigen Einblick in die Geschichte des Grundstücks und des Museums, sondern auch in die kulturelle und architektonische Entwicklung der Stadt Hagen. Wir sind stolz, dass diese Dokumente in einem bedeutenden kulturellen Zentrum wie dem Osthaus Museum zur Verfügung gestellt werden können und freuen uns, einen Beitrag zur Bewahrung und Erforschung des Hagener Erbes zu leisten.“
Grundstein für die Realisierung der Künstlerkolonie Hohenhagen
Unter den Unterlagen befindet sich ein Hypothekenbrief sowie eine Krediturkunde der Sparkasse Hagen aus dem Jahr 1906, mit denen der „Student“ Karl Ernst Osthaus eine Hypothek in Höhe von 150.000 Mark auf das Grundstück des Museumsgebäudes aufgenommen hatte. Diese Hypothek diente mit großer Wahrscheinlichkeit als Grundstock zur Finanzierung des Grundstückskaufs in Hohenhagen und somit als Grundstein zur Realisierung der Villenkolonie am Stirnband. Sie machte schließlich auch den Bau des Hohenhofs möglich. Zu den übergebenen Unterlagen gehören außerdem Dokumente über den Verkauf des Museumsgebäudes an das Kommunale Elektrizitätswerk „Mark“ nach dem Tod von Karl Ernst Osthaus im Jahr 1921. Friedrich Boecker hatte diese Schriftstücke 1991 von der Elektromark erhalten. Das Archiv der FernUniversität wandte sich an das Museum, um die Dokumente zu übergeben: „Wir freuen uns sehr, dass die Unterlagen nun an dem Ort sind, an den sie gehören – zugänglich für Forschende und Interessierte. Diese Zusammenarbeit zeigt, wie wertvoll der Austausch zwischen Kultureinrichtungen in Hagen ist“, sagt Renate Seiler, fachliche Leiterin des Archivs der FernUniversität. „Für das – international beachtete – Osthaus-Archiv sind die historischen Schriftstücke eine willkommene Bereicherung“, unterstreicht Stamm.