Wohnungsmarkt, Problemimmobilien, Stadtumbaustrategie: Über diese Themen hat sich Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen, auf Einladung des Oberbürgermeisters Dennis Rehbein mit dem Verwaltungsvorstand der Stadt Hagen in seiner heutigen Sitzung ausgetauscht.
Leerstand und nicht marktfähige Wohnungen gekoppelt mit sozialen Problemlagen, Armutsbetroffenheit, Zuzug aus Südosteuropa und Wegzug der Mittelschicht führen in innenstadtnahen Bereichen Hagens zu einer Abwärtsspirale bezüglich Image und Lebensqualität. Der sogenannte Hagen-Pakt zwischen Stadt und Land soll an dieser Stelle Abhilfe schaffen. „Aus meiner Sicht ist der Wohnraum der Schlüssel“, sagt Oberbürgermeister Dennis Rehbein. „Ich bin froh, dass wir heute in unserer Sitzung zunächst mit dem Ministerium, aber auch mit der Hagener Wohnungswirtschaft zusammengesessen haben und diese das klare Signal gegeben haben, uns bei einer möglichen Stadtumbaustrategie in den Quartieren zu unterstützen.“
Ministerin Scharrenbach führt aus: „Es soll eine zehnjährige Vereinbarung geben zwischen meinem Ministerium und der Stadt Hagen, um insbesondere aus der Stadtentwicklungsbetrachtung heraus Impulse für viele weitere Fragen angehen zu können. Wir möchten eine städtebauliche Kriminalprävention angehen, sprich durch gezielte Stadtentwicklungsprojekte versuchen, potenzielle Angsträume angstfrei zu machen. Das ist ein vollständig anderer Ansatz, den wir in Hagen für uns heute Morgen entwickelt haben, als beispielsweise in Gelsenkirchen.“
Neben finanziellen Mitteln, um mit Blick auf Problemimmobilien im Sinne der Stadtentwicklung tätig werden zu können, sind sinnvolle Rechtsänderungen auf Bundesebene wie das besondere Städtebaurecht notwendig. Ministerin Scharrenbach erläutert: „Hier geht es insbesondere um Instrumente für eine Stadt. Wie kann man auf Eigentümer zugehen? Was kann man auch von Eigentümern verlangen? Um an diese Instrumente heranzukommen, braucht man heutzutage viel Vorarbeit. Diese Vorarbeit lähmt. Deswegen habe ich zugesagt, dass wir uns auf Bundesebene dafür einsetzen, dass das besondere Städtebaurecht einfacher wird in der Handhabung, damit Städte wie Hagen mit den Herausforderungen ganz einfach schneller werden können – und müssen, damit sich dieses latente Gefühl von Ungerechtigkeit, das die Bevölkerung in dieser Stadt empfindet, wieder in ein Gefühl von Gerechtigkeit verwandelt.“
Oberbürgermeister Dennis Rehbein schließt ab: „Den Austausch heute sehe ich als Auftakthandlung. Ziel ist es, dass wir, Ministerium und Stadtverwaltung, jetzt sehr intensiv miteinander arbeiten, um alle offenen Fragen im Detail zu klären, damit wir Anfang 2026 in eine Umsetzung kommen. Unser Ziel ist, dass auch die Bürgerinnen und Bürger früh eine Veränderung im Stadtbild bemerken.“