Aktuelle Meldungen
Auf dieser Seite
Foto: Mehrere Personen sitzen an einem Tisch in einem Seminarraum, vorne zeichnet der Dozent auf einem Flipchart.
In positiver und vertrauter Atmosphäre führt Diplom-Psychologe Thomas Weber die Teilnehmenden durch die Qualifizierungsmaßnahme.

KI: Qualifizierung zum Umgang mit traumatisierten Schülerinnen und Schülern

Montag, 17.November 2025

„Umgang mit Schülerinnen und Schülern mit Traumatisierungserfahrungen“: Unter diesem Titel fand am vergangenen Dienstag, 11. November, der zweite Teil einer Qualifizierungsmaßnahme des Kommunalen Integrationszentrums (KI) der Stadt Hagen für Pädagoginnen und Pädagogen statt. In der Villa Post schaffte der Diplom-Psychologe Thomas Weber vom Zentrum für Trauma- und Konfliktmanagement (ZTK) GmbH in Köln für die 23 Teilnehmenden – überwiegend Lehrkräfte sowie Sozialpädagoginnen und -pädagogen – eine positive und vertrauensvolle Lernatmosphäre.

Die Schilderungen der Teilnehmenden aus dem Alltag machten deutlich, wie häufig Pädagoginnen und Pädagogen mit psychologisch schwierigen Situationen zu tun haben, für die sie eigentlich nicht ausgebildet wurden. Laut Weber sind Lehrkräfte nur ein Mosaikstein im Leben der Kinder und Jugendlichen mit und ohne Traumaerfahrungen, systemisch bedingt wird ihnen jedoch oft die Gesamtverantwortung übertragen. „Schule soll für jedes Sozialisationsdefizit aufkommen. Lehrkräfte sind da in der Kette im Grunde die Ärmsten“, so Weber. Im Rahmen der Fortbildung bezog der Dozent die Lebenswelt und Erfahrungen der Teilnehmenden immer wieder mit ein und verdeutlichte, wie bedeutsam Wissen über Traumafolgen für die tägliche pädagogische Arbeit ist – besonders in Vorbereitungsklassen und internationalen Förderklassen mit neu zugewanderten Kindern und Jugendlichen. „Trauma braucht Zeit“, betonte Weber. Er regte dazu an, im Schulalltag aufmerksam hinzusehen, sichere Lernorte zu schaffen und traumatisierten Schülerinnen und Schülern mit Verständnis und Geduld zu begegnen.

Aufbauend auf den ersten Teil der Qualifizierungsmaßnahme standen im zweiten Teil konstruktive und destruktive Traumaverläufe, Traumadynamik, der Umgang mit Trauer und psychogener Selbstschutz im Fokus. Thomas Weber hob hervor, wie wichtig es sei, im schulischen Alltag Sicherheit und Struktur zu vermitteln: „Lehrkräfte und pädagogische Fachkräfte können durch verlässliche Beziehungen und ein stabiles Umfeld wesentlich zur Stabilisierung traumatisierter Kinder und Jugendlicher beitragen.“ Diese bräuchten – so der Dozent – auch Krisenerfahrungen, um Bewältigungsstrategien zu entwickeln. Die Schule könne sie in solchen Phasen unterstützen, etwa mit Fragen wie „Was brauchst Du?“ und durch einen respektvollen, normalen Umgang, der Geborgenheit vermittelt.

Mit der Fortsetzung der Qualifizierungsreihe unterstützt das KI Pädagoginnen und Pädagogen dabei, Traumafolgen besser zu verstehen und sensibel auf die Bedürfnisse ihrer Schülerinnen und Schüler einzugehen. Ansprechperson für Fragen im KI ist Frau Katrin Ollhoff, erreichbar unter Telefon 02331/207-5802.