Die eigenen Deutschkenntnisse in Gruppen verbessern und das Gelernte im Alltag einsetzen: Mit diesem gemeinsamen Ziel nahmen in den Sommerferien 64 neu zugewanderte Schülerinnen und Schüler von sechs bis 17 Jahren an diversen Sprachförderangeboten des „FerienIntensivTraining – FIT in Deutsch“ teil. Das Angebot wird vom Kommunalen Integrationszentrum der Stadt Hagen (KI) koordiniert und vom Ministerium für Schule und Bildung NRW zu 80 Prozent gefördert. Die Träger leisten einen zwanzigprozentigen Eigenanteil.
Gemeinsam ermöglichten der Jugendmigrationsdienst (JMD) der AWO sowie die Prisma Bildungsplattform e.V. die diversen Lerngruppen. An dem außerschulischen Angebot der AWO im Albrecht-Dürer-Gymnasium nahmen insgesamt 20 Jugendliche zwischen zwölf und 16 Jahren sowie 21 Teilnehmende von zwölf bis 17 Jahren in der AWO-Begegnungsstätte in der Lützowstraße teil. Insgesamt 23 Kinder im Alter von sechs bis zwölf trafen sich bei der Prisma Bildungsplattform e.V. „Der pädagogische Fokus lag auf der alltagsnahen Sprachförderung im Deutschen, insbesondere der mündlichen Kommunikation“, erklärt Bülent Yavas vom Prisma Bildungsforum e.V. „Durch den Einsatz abwechslungsreicher Methoden, darunter Rollenspiele, Dialogübungen, Wortschatzarbeit sowie kreative und handlungsorientierte Aufgaben, konnten die Kinder ihre sprachliche Ausdrucksfähigkeit deutlich erweitern.“ An den unterschiedlichen Lernorten trafen Teilnehmende mit diversen Herkunftssprachen wie beispielsweise Ukrainisch, Russisch, Türkisch, Spanisch, Arabisch (Syrien), Farsi (Afghanistan), Albanisch und Portugiesisch (Angola) aufeinander. Diese Mehrsprachigkeit bereicherte die Lerngruppen, bot zahlreiche Anknüpfungspunkte für den interkulturellen Austausch sowie das soziale Lernen und förderte die Teamfähigkeit.
Teil des Sprachförderprogramms waren verschiedene praktische Übungseinheiten, welche die Lernenden in alltäglichen Situationen meistern mussten. Beispielsweise besuchten Sie die Phänomenta in Lüdenscheid, mussten das Einkaufen üben und erkundeten bei Stadtrundgängen in Hagen ihr Umfeld auf der Suche nach kostenfreien Freizeitangeboten. Auch ein Ausflug ins Freilichtmuseum und in den Dortmunder Zoo gehörte für einige Teilnehmende zum Angebot. „Die Schülerinnen und Schüler erweiterten und festigten ihre grundlegenden Deutschkenntnisse in den Bereichen Wortschatz, Grammatik und Hörverstehen. Sie konnten zunehmend sicherer einfache Alltagssituationen sprachlich bewältigen, sich mündlich und schriftlich verständigen sowie die Strukturen der deutschen Sprache anwenden“, berichtet Jana Sänger vom AWO-Jugendmigrationsdienst. „Der respektvolle Austausch und die Zusammenarbeit förderten nicht nur die sprachliche Entwicklung, sondern auch die sozialen Kompetenzen wie Teamfähigkeit und gegenseitige Rücksichtnahme. Die positive Gruppendynamik trug dazu bei, dass sich die Schülerinnen und Schüler im Training wohlfühlten und aktiv am Lernprozess teilnahmen.“
Alle Lernenden wurden von Sprachlernbegleitungen betreut, die durch regelmäßige pädagogische Schulungen und Fortbildungen der Landesstelle Schulische Integration (LaSI) qualifiziert sind. Das „FerienIntensivTraining“ folgt einem bewährten Konzept: Zunächst vermitteln die Lernbegleitungen im geschützten Raum neue Wortfelder, welche die Teilnehmenden anschließend in praxisorientierten Alltagssituationen erproben und im Anschluss reflektieren.
Weitere Informationen über das „FerienIntensivTraining – FIT in Deutsch“ erhalten Interessierte bei Anja Schaube vom KI unter Telefon 02331/207-5803 sowie per E-Mail an anja.schaube@stadt-hagen.de.