Die praktische Umsetzung von Unterstützungsangeboten für zugewanderte Menschen sichtbar machen, den fachlichen Austausch fördern und neue Kooperationen anstoßen: Mit diesem Ziel fand in der vergangenen Woche ein „Praxisforum Case-Management im Kommunalen Integrationsmanagement (KIM)“ in der FernUniversität Hagen statt. Über 80 Fachkräfte aus Verwaltung, freier Wohlfahrtspflege, Unternehmen und Migrantenselbstorganisationen nahmen an der Veranstaltung teil und erhielten einen intensiven Einblick in die vielfältige Arbeit des Case-Managements im Rahmen des KIM der Stadt Hagen.
Prof. Dr. Osman Isfen, Prorektor der FernUniversität Hagen, und Dirk Fröhning, Fachbereichsleiter Integration, Zuwanderung und Wohnraumsicherung der Stadt Hagen, begrüßten zunächst die Anwesenden. Danach stellte Dr. Thomas Mittmann, Sachgruppenleiter des KIM der Stadt Hagen, die Umsetzung des Förderprogramms des Landes Nordrhein-Westfalen in Hagen vor und erläuterte dessen Bedeutung für die kommunale Integrationsarbeit. Im Anschluss präsentierten die Mitarbeitenden des Case-Managements aus der Stadtverwaltung und der freien Wohlfahrt, unterstützt durch zwei Mitarbeiterinnen des städtischen Quartiersmanagements, ihr Wirken in verschiedenen Handlungsfeldern. Innerhalb interaktiv gestalteter Themeninseln hatten alle Beteiligten die Möglichkeit, die praktische Arbeit des Case-Managements in den Bereichen Aufenthalt, Arbeit, Deutscherwerb, Wohnen und Gesundheit kennenzulernen. Dabei konnten die Teilnehmenden einen Austausch darüber führen, welche Prozesse und Kooperationen sich als besonders wirksam auf die Integration neuer Mitbürgerinnen und Mitbürger erweisen, wo weiterhin potenzieller Handlungsbedarf oder besondere Herausforderungen bestehen und wie diese durch gemeinsames Handeln angegangen werden können.
Wichtige Denkanstöße zum aktuellen Migrationsgeschehen in Hagen gab Prof. Dr. Sebastian Kurtenbach vom Fachbereich Sozialwesen an der FH Münster und zugleich Privatdozent an der Fakultät für Sozialwissenschaften der Ruhr-Universität Bochum in seinem Impulsvortrag zum Thema „Armutsgeprägte Zuwanderung aus Südosteuropa“. Aus seinem räumlichen Blick auf das „Ankunftsquartier“ Hagen leitete er wichtige Befunde und Herausforderungen für die kommunale Praxis ab. Dabei plädierte er für einen noch stärker sozialräumlichen Ansatz in der kommunalen Integrationsarbeit und ein klares Lagebild über die Herausforderungen vor Ort.
Alle Beteiligten waren sich einig darüber, dass die erfolgreiche Integration und Teilhabe von zugewanderten Menschen auf einer engen Zusammenarbeit verschiedener Akteurinnen und Akteure und Organisationen beruht. Nur durch dieses Miteinander können nachhaltige Fortschritte erzielt werden. Umso wichtiger waren die zahlreichen Begegnungen und der intensive Austausch bei dem Praxisforum. Ebenso wurde die wichtige Arbeit des KIM vor Ort deutlich. Bei der Veranstaltung wurde sichtbar, dass angesichts der Herausforderungen eine stärkere Unterstützung auf Landes- und Bundesebene notwendig ist, damit die kommunale Integrationsarbeit erfolgreich gestaltet werden kann. Die Mitarbeitenden des KIM der Stadt Hagen danken allen Beteiligten für ihre Beiträge und freuen sich auf eine Fortsetzung des Austauschs.
Fragen zum Kommunalen Integrationsmanagements beantworten Dr. Thomas Mittmann unter Telefon 02331/207-5194 und per E-Mail an *****@stadt-hagen.de sowie Bü?ra Öztürk unter Telefon 02331/207-3328 und per E-Mail an *****@stadt-hagen.de.