Kinder und Jugendliche stärken und gleichzeitig ihre psychomotorische Entwicklung fördern: Mit diesem Ziel fand in der fünften und sechsten Sommerferienwoche das Projekt „Sommermosaik“ in der „Sammelunterkunft Wohncontainer Kirchenberg“ statt. Gemeinsam konnten die jungen Bewohnerinnen und Bewohner ihrer Kreativität freien Lauf lassen und unter anderem einen der Gemeinschaftsräume neugestalten.
Gemeinsam boten Anna-Maria Stenz vom AllerWeltHaus Hagen und Anna Büyükburc von der Integrationsagentur der Caritas im Rahmen des Gemeinschaftsprojekts ein vielfältiges und künstlerisch-kreatives Programm an, welches durch die Befürwortung des Kommunalen Integrationszentrums (KI) der Stadt Hagen stattfinden konnte. „Wir sind sehr froh, dass wir den Kindern der Einrichtung einige positive Ferienerlebnisse ermöglichen konnten”, resümiert Anna Büyükburc. Während der Projektwochen erhielt das Team Unterstützung von der kolumbianischen Künstlerin Ana Cathe Manosalva Cely, unter deren fachkundiger Hilfe mit den Kindern und Jugendlichen der Unterkunft unter anderem einer der Gemeinschaftsräume neugestaltet wurde. Aus einem sterilen, weißen Raum entstand so ein kinderfreundlicherer Ort zum Spielen, Basteln und Entspannen. Finanziert wurde das Projekt durch Fördergelder der Werner Richard – Dr. Carl Dörken Stiftung.
Im Fokus stand einerseits das Stärken und Fördern der Kinder und Jugendlichen, zum Beispiel durch das eigene ergebnisorientierte kreative Arbeiten. Andererseits sollte der hohe psychomotorische Entwicklungsförderungsbedarf vieler im Wohncontainerdorf lebender Kinder gedeckt werden. In kleinen kreativen Werkstätten, wie zum Beispiel beim Upcycling einer Kommode oder dem Basteln und Gestalten verschiedener Kunstwerke, waren handwerkliches Geschick, Kreativität, Konzentration und Feinmotorik gleichermaßen gefragt. „Durch die künstlerischen Impulse haben die Kinder erfahren, was mit Kreativität möglich ist“, erklärt Künstlerin Ana Cathe. „Sie haben einen kahlen Raum mit den eigenen Händen verändert.“ Ganz nebenbei erweiterten die Teilnehmenden bei dem Projekt spielerisch ihren deutschen Wortschatz und knüpften neue Freundschaften. „Wir freuen uns sehr, dass das Projekt dazu beiträgt, dass die Kinder der Einrichtung sich auch untereinander intensiver austauschen“, freut sich Anna-Maria Stenz.
Kinder und Jugendliche wachsen über sich hinaus
Eine Miniolympiade am letzten Tag des „Sommermosaiks“ rundete das Angebot ab und forderte die Kinder auch grobmotorisch heraus. Klettern, Hüpfen, Springen und den Hula-Hoop kreisen lassen motivierte selbst die Kleinsten, an ihre Grenzen zu gehen und jedes Hindernis zu meistern. „Wer will, kann alles schaffen!“ lautete somit der Abschluss des „Sommermosaiks“. Das Fazit der beteiligten nach zwei Wochen: Mit den richtigen Impulsen können Kinder über sich hinauswachsen – ganz unabhängig von ihrer Herkunft. Die bunten Kunstwerke, die nun die kahlen Wände schmücken, sind zudem mehr als nur Dekoration. Sie sind ein Zeichen dafür, dass auch in schwierigen Lebensumständen Schönes entstehen kann. Die Organisatorinnen wissen, dass zwei Wochen nur ein Anfang sein können. „Der Bedarf ist definitiv da“, betont Anna-Maria Stenz. Ob weitere Projekte folgen, hängt von künftigen Fördermitteln ab. „Alle angeschafften Materialien wie Stifte, Spiele und Bücher bleiben dauerhaft in der Einrichtung”, ergänzt Anna Büyükburc. Gemeinsam mit der Künstlerin Ana Cathe hoffen die beiden Veranstalterinnen, bald weitere Projekte in Geflüchteteneinrichtungen durchführen zu können.
Unabhängig vom „Sommermosaik“ gibt es weitere Angebote in der Unterkunft. So liegt unter anderem die sozialarbeiterische Betreuung der Unterkunft beim KI, eine ergebnisoffene Sozialberatung erfolgt durch die Diakonie. Ansprechperson für Fragen im KI ist Kira Lübold unter Telefon 02331/207-4394 oder per E-Mail an kira.luebold@stadt-hagen.de.