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Foto: Mehrere Jugendliche spielen zusammen Basketball in einer Turnhalle.
Spielerisch verbessern die Teilnehmenden im Rahmen des Feriencamps ihre Deutschkenntnisse.

„Sprache in Bewegung“: Feriencamp stärkt Verständigung und Gemeinschaft

Mittwoch, 29.Oktober 2025

Mit Sport, Spiel und Kreativität die deutsche Sprache fördern und zugleich das Miteinander stärken: Mit diesen Zielen fand in der zweiten Herbstferienwoche bereits zum fünften Mal in Folge das Feriencamp „Sprache in Bewegung“ in der Friedensschule Altenhagen und in der Turnhalle Dahmsheide statt. Organisiert wurde das Angebot vom Kommunalen Integrationszentrum (KI) der Stadt Hagen, dem Jugendmigrationsdienst (JMD) der AWO und dem Basketballclub Phoenix Hagen. Die Finanzierung des sechsstündigen Tagesprogramms erfolgte in diesem Jahr durch das KI sowie den Jungendmigrationsdienst der AWO.

Insgesamt 15 Schülerinnen und Schüler mit Sprachförderbedarf im Alter von elf bis 15 Jahren nutzten das kostenlose Angebot. Viele von ihnen stammen aus neu zugewanderten Familien, die erst vor Kurzem aus Syrien, Afghanistan, Spanien, Kurdistan und der Türkei nach Hagen gezogen sind.

Bewegung bringt Sprache ins Spiel

Ob Basketball, Eishockey ohne Eis, Völkerball oder Bubble – Bewegung war ein zentraler Bestandteil des Programms. Die sportlichen Einheiten leiteten Luca Bambullis, studentische Hilfskraft von Phoenix Hagen, und Demetrius Ward, Co-Trainer des Vereins. Auch die Trainingsmethode Life Kinetik sorgte für Abwechslung. Zwischen den sportlichen Aktivitäten fand eine 90-minütige Sprachförderung statt. Unter der Leitung von Ayshe Haner, studentische Hilfskraft des JMD, erstellten die Jugendlichen zum Beispiel Steckbriefe, um sich einander vorzustellen. So konnten sie ihre Sprachkenntnisse spielerisch erweitern und sich zugleich kreativ ausdrücken. Von einer Hagener Cateringfirma wurden die Teilnehmenden jeden Tag mit einem täglich frisch gelieferten, vegetarischen Mittagessen versorgt.

Sprache schafft Gemeinschaft

Das Camp bot den Jugendlichen nicht nur Gelegenheit, ihre Deutschkenntnisse zu verbessern, sondern auch Kontakte zu knüpfen. Da die Teilnehmenden aus verschiedenen Herkunftsländern kamen, verständigten sie sich vor allem auf Deutsch und setzten ihre Sprachkenntnisse aktiv ein. „Die Kombination aus Sprache und Sport finde ich gut, da es darum geht, sprachliche Kompetenzen zu erweitern, zugleich soziale Kompetenzen zu fördern und den Schülerinnen und Schülern Freizeitaktivitäten außerhalb des schulischen Bereichs aufzuzeigen“, erklärt Jana Sänger, Casemanagerin des JMD der AWO. „Letztlich geht es darum, soziale Teilhabe zu fördern.“ Dorothee Vogelsang, Lehrkraft im Team Bildung des KI, ergänzt: „Denn die Teilnahme am Feriencamp eröffnet Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit, aktiv in eine Gemeinschaft integriert zu werden und am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen.“

Engagement für junge Sprachlernende aus eigener Erfahrung

Feras Berkdar, studentischer Betreuer des JMD und Koordinator des Ferienangebots, weiß aus eigener Erfahrung, wie wertvoll solche Projekte sind. Er kam selbst als Schüler mit seinen Eltern nach Deutschland und nahm damals an einem ähnlichen Ferienprogramm teil. Das habe ihm nicht nur geholfen, die deutsche Sprache besser zu beherrschen, sondern auch Freundschaften zu knüpfen, die bis heute bestehen. „Jedes der Kinder im Camp kann vier Sprachen sprechen, doch die Verständigung läuft meist auf Deutsch, weil alle wollen, dass sich jede und jeder verstanden fühlt“, unterstreicht Berkdar. „Man sollte den Kindern helfen, Freundschaften aufzubauen, die ein Leben lang halten.“ Das Feriencamp „Sprache in Bewegung“ zeigt, wie gut Sprachförderung, Bewegung und soziales Lernen ineinandergreifen können. Durch gemeinsames Erleben, sportliche Aktivitäten und kreative Aufgaben gelingt es, die deutsche Sprache lebendig zu vermitteln und gleichzeitig Integration und Gemeinschaft zu stärken.

Ansprechperson für Fragen zu dem Projekt ist Dorothee Vogelsang vom KI unter Telefon 02331/207-5567 oder per E-Mail an dorothee.vogelsang@stadt-hagen.de.