„Mit Wilfried Horn verliert unsere Stadt einen Menschen, dessen Wirken stets von großer Menschlichkeit, Gerechtigkeit und einem tiefen Verantwortungsgefühl geprägt war. Seine Nähe zu den Menschen wird unvergessen bleiben“, so Oberbürgermeister Dennis Rehbein zum Tod des Alt-Oberbürgermeisters Wilfried Horn, der am vergangenen Dienstag, 2. Dezember 2025, im Alter von 87 Jahren verstorben ist.
Werdegang und Familienleben
Wilfried Horn wurde am 2. November 1938 als dritter Sohn eines Hufschmieds in Letmathe geboren. Bis zum 14. Lebensjahr besuchte er die Volksschule, es folgte eine Lehre als Maschinenschlosser in einem kleinen Letmather Unternehmen, ehe er bereits 1957 eine Tätigkeit in der Schlosserei der Gebrüder Vieler aufnahm, der heutigen Vieler International AG. Dem Unternehmen blieb er mehr als vier Jahrzehnte treu, zuletzt als Leiter der Fertigungsplanung. Sein kontinuierlicher innerbetrieblicher Aufstieg hinderte ihn dabei nicht daran, sich für seine Kolleginnen und Kollegen zu engagieren. So gehörte Wilfried Horn von 1965 bis 1978 dem Betriebsrat an und fungierte dort zeitweise auch als stellvertretender Vorsitzender.
Bei seiner Frau Margarete, die er 1964 heiratete, seinen beiden Töchtern und ihren Familien fand er bis zuletzt jenen Rückhalt, den er für sein weitreichendes Wirken brauchte.
Kommunalpolitisches Wirken in der CDU
Sich für andere einzusetzen und sich mit seinem Engagement in den Dienst der Allgemeinheit zu stellen: dieser festen und ehrlichen Überzeugung hat sich Wilfried Horn gerade und besonders auch in seinem kommunalpolitischen Wirken gestellt – und dies überaus erfolgreich mehr drei Jahrzehnte lang mit hoher Sensibilität und großer Menschlichkeit. Getragen von familiären Kontakten, aber auch aus eigener Anschauung heraus fand er seine politische Heimat in der CDU, der er im Jahr 1969 beitrat. Bereits bei den Kommunalwahlen im November jenes Jahres wurde er überraschend in den Rat der damals noch selbstständigen Stadt Hohenlimburg gewählt und übernahm nur zwei weitere Jahre später die Führung der CDU-Ortsunion Hohenlimburg.
Dem Hohenlimburger Rat gehörte Wilfried Horn bis zur Eingemeindung zum 1. Januar 1975 an. Bei den folgenden Kommunalwahlen im Mai 1975 wurde er dann als erster Christdemokrat aus Hohenlimburg überhaupt in den Rat der Stadt Hagen gewählt. Hier wie auch in seinen zahlreichen Parteifunktionen – unter anderem als stellvertretender Vorsitzender des CDU-Kreisverbandes – kämpfte Horn als erklärter Gegner der Eingemeindung auch nach 1975 weiter energisch für Hohenlimburgs Selbständigkeit.
Erster direkt gewählter hauptamtlicher Oberbürgermeister
„In der Kommunalpolitik gibt es keine Opposition. In unseren Städten und Gemeinden kann es nur ein gemeinsames Anliegen geben, und das sind unsere Städte und Gemeinden und die in ihnen lebenden Menschen selbst. Es kann allenfalls unterschiedliche Auffassungen über den richtigen Weg geben.“ – Diese Sätze sind wie eine Philosophie zum mehr als 30-jährigen politischen Wirken von Wilfried Horn. Auch deshalb wurde Horn 1994 von den Mitgliedern des Rates der Stadt zum Bürgermeister gewählt und fünf Jahre später, am 26. September 1999, von den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt Hagen selbst zum ersten direkt gewählten hauptamtlichen Oberbürgermeister der Stadt Hagen.
Für Wilfried Horn bedeutete Kommunalpolitik das gemeinsame Bemühen zum Wohle der Menschen in seiner Stadt. Mehr als 30 Jahre seines Lebens hat er in die Verwirklichung dieses so überaus wichtigen Zieles investiert – mit großem Erfolg. Sensibilität, Menschlichkeit, Gerechtigkeit und Fairness waren dabei seine ständigen Wegbegleiter.
Ehrennadel und Bundesverdienstkreuz
Als äußeres Zeichen des Dankes für dieses engagierte Wirken wurde er bereits 1984 mit der Ehrennadel der Stadt Hagen ausgezeichnet, im Januar 2000 erhielt er zudem in Arnsberg aus den Händen von Regierungspräsident Wolfram Kuschke das Bundesverdienstkreuz verliehen. Und dieses nicht zuletzt gerade auch wegen seines ausgeprägten sozialen Engagements für die Belange der Obdachlosen in Hagen.
Die Stadt Hagen dankt Wilfried Horn für seinen Einsatz und sein Wirken für Hagen und gedenkt seinem Engagement und seiner Person stets mit tiefem Respekt und höchster Wertschätzung.