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Foto: EIn älteres und drei jüngere Wildschweine stehen an einem Bach im Wald.
Im Stadtgebiet kommt es immer wieder zu Sichtungen von Wildschweinen.

Umweltamt lädt zu Informationsveranstaltung über den Umgang mit Wildschweinen ein

Montag, 06.Oktober 2025

Wildschweine und anderes Schwarzwild dringen immer mehr in den städtischen Lebensraum ein: Um Bürgerinnen und Bürger zum Umgang mit Wildschweinen und Waschbären im urbanen Raum aufzuklären, lädt das Umweltamt der Stadt Hagen am Dienstag, 21. Oktober, von 16.30 bis 18 Uhr zu einer Informationsveranstaltung in das Rathaus an der Volme, Raum A.201, ein. Vor Ort haben die Teilnehmenden die Möglichkeit, sich mit Expertinnen und Experten der Unteren Jagdbehörde, des Jagdbeirates der Stadt Hagen, des Wirtschaftsbetriebs Hagen und der Forschungsstelle für Jagdkunde und Wildschadenverhütung über die rechtlichen Rahmenbedingungen und sinnvolle Schutzmaßnahmen auszutauschen.

Jagd von Schwarzwild nicht möglich

Unter der Beratung von Dr. Thomas Gehle von der Forschungsstelle für Jagdkunde und Wildschadenverhütung hat sich der Jagdbeirat der Stadt Hagen am 15. September eingehend mit dem Verstädterungsprozess von Wildschweinen in Hagen befasst. Als Ergebnis hielten die Beteiligten fest, dass eine Jagd mit Ausnahmegenehmigung auf die Tiere in bebauten und bewohnten Gebieten überwiegend nicht gefahrlos möglich und in den meisten Fällen auch nicht zielführend ist. Darüber hinaus ist die Erteilung einer Ausnahmegenehmigung nur möglich, wenn keine Gefahr für Leib und Leben von Personen oder Sachen entsteht, denn die Kugel aus einer Jagdwaffe durchschlägt einen Wildkörper und kann auch nach Kilometern noch erheblichen Schaden anrichten. Zusätzlich besteht bei der Schussabgabe im Rahmen einer Ausnahmegenehmigung nicht zwingend ein Deckungsschutz aus der Jagdhaftpflichtversicherung.

Tiere passen sich an neuen Lebensraum an

Vordergründig tragen auch Faktoren wie ein hohes Futterangebot in den Städten und die Kleinteiligkeit der Lebensräume zum Verstädterungsprozess von Wildschweinen bei. Das Sicherheitsbedürfnis der Schweine durch die fehlende Bejagung bewerten die Expertinnen und Experten eher als nachrangig. Im Rahmen der Verstädterung erschließen Wildtiere Ressourcen und verändern dafür ihre Verhaltensweisen. Sie legen ihre natürliche Scheu ab, in der Regel reduziert sich dadurch aber auch ihr aggressives Verhalten gegenüber dem Menschen. Um dieses Problem zu reduzieren, können Privatpersonen und auch Städte einige Vorkehrungen treffen. Zum einen muss das Angebot an Futter – insbesondere der Zugang zu nicht ordnungsgemäß entsorgten Essensresten oder auch Igel- und Katzenfutter – reduziert werden. Zum anderen können Komposthaufen und Fallobst das Schwarzwild zusätzlich anlocken. Hierzu empfiehlt es sich, Abfallbehälter schweinesicher zu gestalten und Reinigungsintervalle gegebenenfalls anzupassen.

Die Abschreckung der Tiere durch die Reduktion geeigneter Lebensräume in städtischen Bereichen stellt eine deutlich höhere Anforderung dar, da diese in der Regel auch mit Lebensraumverlusten für andere Tiere einhergeht. Eine Entfernung der Wildschweine kann laut den Expertinnen und Experten aus den genannten Gründen nur das letzte Mittel sein und nur bei einzelnen, verhaltensauffälligen Tieren stattfinden. Zuletzt hat die Jagd nur einen lokalen und zeitlich begrenzten Einfluss auf die Aktivität der Schweine und treibt sie unter Umständen noch weiter in den bebauten Raum – dorthin wo eine Entfernung nicht mehr möglich ist. Darüber hinaus ist die Intensivierung der Jagd auf das Schwarzwild durch den Einsatz von revierlosen Jägerinnen und Jägern kompliziert, da die Schweine eine sehr gute Nase haben und schnell die Witterung aufnehmen. So ist erfahrungsgemäß nur einer von zehn Ansitzen mit einem Abschuss von Schwarzwild erfolgreich. Aus diesem Grund empfiehlt der Jagdbeirat der Stadt Hagen Betroffenen, die keinen Schaden auf ihren Wiesen haben möchten, ihr Grundstück schwarzwilddicht einzäunen.

Eine Anmeldung zu der Informationsveranstaltung ist beim Umweltamt der Stadt Hagen entweder unter Telefon 02331/207-3524 oder per E-Mail an umweltamt@stadt-hagen.de erforderlich.