Offener Brief

Humanitäre Einreise von Erdbebenopfern ermöglichen


An

den Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland

Herrn Olaf Scholz

die Bundesministerin des Auswärtigen

der Bundesrepublik Deutschland

Frau Annalena Baerbock



Sehr geehrter Herr Bundeskanzler,

sehr geehrte Frau Ministerin,


am Freitag, den 10.02.2023, habe ich mich vor dem Hintergrund der katastrophalen Ausmaße des Erdbebens in der Türkei und in Syrien und die unbeschreibliche Not der Betroffenen Menschen mit einem Offenen Brief an Sie gewandt. Als Vorsitzender des Integrationsrates der Stadt Hagen – die politische Vertretung der Menschen mit internationaler Familiengeschichte in Hagen – habe ich die dringende Bitte geäußert, Erdbebenopfer unverzüglich und unbürokratisch zu ihren Verwandten nach Deutschland reisen zu lassen. Zahlreiche Privatpersonen und Abgeordnete aus den Landtagen haben ähnlich lautende Forderungen gestellt.

Zwischenzeitlich sind Hinweise des Auswärtigen Amtes für Personen veröffentlicht worden, die türkische Angehörige im Zuge eines vorgeblich vereinfachten Verfahrens nach Deutschland holen möchten. Denen zufolge müssen für die Einreise nach wie vor zahlreiche Dokumente vorgelegt werden, u.a. der Reisepass, ein Wohnsitznachweis mit Historie oder ein Verwandtschaftsnachweis. Mir ist völlig unbegreiflich, wie von Menschen, die bei diesem schrecklichen Erbeben von jetzt auf gleich alles verloren haben und buchstäblich vor dem Nichts stehen, die Vorlage eines derartigen Katalogs an Dokumenten verlangt werden kann. Es grenzt an Zynismus wie Bundesinnenministerin Nancy Faeser zu behaupten, „dass türkische oder syrische Familien in Deutschland ihre engen Verwandten aus der Katastrophenregion unbürokratisch zu sich holen können“. Deutschland mit seinem großen Anteil an Türkeistämmigen an unserer Bevölkerung gibt damit ein erbärmliches Bild ab. Es ist beschämend, dass die unbürokratische und für den Staat nahezu kostenneutrale Aufnahme von Schutzsuchenden derartig blockiert wird.

Im Namen der Menschlichkeit erneuere ich daher meinen dringenden Appell an Sie, jetzt tätig zu werden und die Betroffenen schnellstmöglich einreisen zu lassen.

Ich fordere Sie auf,

  • die Aufnahme von Erdbebenopfern ebenso unbürokratisch und schnell zu ermöglichen wie bei den ukrainischen Geflüchteten und die Visapflicht aufzunehmen,
  • sich auf EU-Ebene dafür einzusetzen, dass ein europaweites Verfahren zur Aufnahme von Schutzsuchenden aus dem Erdbebengebiet entwickelt wird,
  • dass auch anderen Privatpersonen als nur Verwandte 1. und 2. Grades die Möglichkeit gegeben wird, Schutzsuchende aufzunehmen,
  • Schutzsuchenden, die nicht bei Privatpersonen unterkommen können, eine Notunterkunft anzubieten.

Nochmals bitte ich Sie inständig, Humanität vor geordnete Einreiseprozedere zu stellen und die schnelle Aufnahme durch Freunde und Verwandte zu ermöglichen.


Mit freundlichen Grüßen


Gez.

Hakan Severcan

- Vorsitzender des Integrationsrates der Stadt Hagen -




Foto: imagesK

Der Integrationsrat der Stadt Hagen lud zum Neujahrsempfang 2023 ein


Nach einer zweijährigen pandemiebedingten Pause veranstaltete der Integrationsrat der Stadt Hagen mit Unterstützung des ausrichtenden Vereins „Freiwillige Hände e.V.“ am Samstag, den 4. Februar 2023 seinen Neujahrsempfang 2023 im Ratssaal des Rathauses an der Volme und bot den ca. 180 geladenen Gästen einen lebhaften kulturellen und kulinarischen Nachmittag.

Foto: imagesK

Ab 15:00 Uhr hatten die Gäste des Neujahrsempfangs im Rahmen des Stehcafés die Möglichkeit sich auszutauschen und neue Kontakte zu knüpfen. Auf dem Markt der Möglichkeiten im Eingangsbereich des Ratssaales präsentierten sowohl der Fachbereich Personal und Organisation der Stadt Hagen, als auch das kommunale Integrationszentrum, das Kommunale Integrationsmanagement und die Integrationsagenturen der AWO, Caritas und Diakonie ihre Angebote.

Foto: imagesK

Um 16:00 Uhr eröffnete die stellvertretende Vorsitzende des Integrationsrates, Viktoria Tounousidou als Moderatorin des Empfangs offiziell die Veranstaltung. Die Kindertanzgruppe „Die Sterne“ des Vereins „Freiwillige Hände e.V“ rührte die Anwesenden mit ihrem Tanz zu einem arabisch-englischen Song, der den Wunsch nach Frieden thematisiert.

Foto: imagesK

Anschließend richtete Oberbürgermeister Erik O. Schulz einige Grußworte an die Gäste und bedankte sich bei den „Freiwilligen Händen“ für ihr ehrenamtliches Engagement und die Ausrichtung des Empfangs.


Integrationsratsvorsitzender Hakan Severcan präsentierte im Anschluss die bisherigen Veranstaltungen und Projekte, bot aber auch einen kurzen Ausblick mit welchen Themen sich der Integrationsrat künftig befassen wird.


Danach sprach Dr. Ahmad Alali, der Vorsitzende des Vereins „Freiwillige Hände e.V.“ über die Wichtigkeit des Ehrenamtes und übergab dann das Wort an seine Stellvertreterin, Joumana Almouseli, die die bisherigen Projekte des Vereins vorstellte. Bereits seit 2017 engagiert sich der Verein ehrenamtlich in Hagen und ist seit Mitte des Jahres 2022 als eingetragener Verein tätig.


Beim zweiten Auftritt der Kindertanzgruppe führten die fünf Mädchen eine kleine Theatersequenz auf und vermittelten die Botschaft, dass nur gemeinsam Großes vollbracht werden kann.


Foto: Stadt Hagen

Nach diesem kulturellen Rahmenprogramm verliehen Oberbürgermeister Schulz und Integrationsratsvorsitzender Severcan gemeinsam den diesjährigen Integrationspreis und baten hierzu die Gewinnerin Karina Asanova auf die Bühne. Karina Asanova wurde von Mitarbeitenden des Marienhofes nominiert, wo sie 2021 bis 2022 ihren Bundesfreiwilligendienst leistete. Hervorzuheben ist besonders ihr Einsatz beim Waldsprachcamp des KI Hagen in den Herbstferien 2022. Das Camp wurde in diesem Jahr auch von vielen Kindern aus der Ukraine besucht, die meist mit sehr geringen Deutschkenntnissen dort teilnahmen. Karina Asanova hörte von dieser Situation und nahm sich für die Unterstützung des Camps eine Woche Urlaub, um ehrenamtlich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor Ort mit ihrer Muttersprache Russisch zu unterstützen.


Beim anschließenden Get Together konnten sich die Gäste am Buffet mit kulinarischen Köstlichkeiten stärken und sich dabei anhand eines Films über die syrische Esskultur informieren. Zudem stellten Künstlerin Lina Maroof sowie der Künstler Hisham Idris einige ihrer Bilder aus und boten den Anwesenden die Möglichkeit sich mit syrischer Kunst vertraut zu machen.

Foto: Stadt Hagen
Foto: Stadt Hagen
Foto: Stadt Hagen
Foto: imagesK

Standort & Erreichbarkeit

Kommunales Integrationszentrum

Berliner Platz 22

58089 Hagen


Tel.: 02331 / 207-5566

Tel.: 02331 / 207-3267

Fax: 02331 / 207-2054

Termine nach Vereinbarung

Gefördert vom: