Hagen hat sich erfolgreich als Hagen hat sich erfolgreich als "klimakommune.digital" beworben. (Foto: Hans Blossey)

Hagen ist "klimakommune.digital"

Ein Sensor misst die CO2-Emissionen, der zweite die NO2-Emissionen. (Foto: Stadt Hagen) Ein Mitarbeiter der Smart City Solutions GmbH installiert die Sensoren an Gas- und Wasserzählern in einer Hagener Kita. (Foto: Carolina Freihoff/Stadt Hagen)

Intelligente Messsysteme und Sensoren erfassen Energieverbräuche in städtischen Gebäuden


Hagen, 26. März 2024 - Ein weiterer Schritt in Richtung „Smart City Hagen“: Im Rahmen des Projektes „klimakommune.digital“ erfasst die Stadt Hagen seit Anfang Februar digital die Energieverbräuche in städtischen Gebäuden. Hagen ist damit eine der ersten Kommunen in Deutschland, die alle städtisch genutzten Gebäude mit Sensoren und intelligenten Messsystemen ausrüstet. Neben der Stadt Hagen beteiligen sich die Deutsche Energieagentur (DENA), die ENERVIE Service GmbH und weitere Partner an dem Projekt „klimakommune.digital“.


Gas-, Wasser- und Wärmemengenzähler werden mit speziellen Sensoren ausgestattet, die an die bestehenden Zähler angeschlossen werden und eine Echtzeitüberwachung der Zählerstände ermöglichen. Die Übertragung der Daten erfolgt über ein von der ENERVIE Gruppe in Hagen betriebenes „Long Range Wide Area Network“ (LoRaWAN)-Funknetz. Damit können Sensordaten über große Entfernungen und mit geringem Energieverbrauch gesendet werden. Die Stromverbräuche werden mithilfe von intelligenten Messsystemen (iMSys) erfasst. Diese bestehen aus einem digitalen Stromzähler (Moderne Messeinrichtung) sowie einer Kommunikationseinheit („Smart Meter Gateway“), welche die Zählerstände per Mobilfunk übermitteln. Alle erfassten Daten werden in einer Energiemanagementsoftware ausgewertet und dargestellt.


Die digitale Erfassung bietet mehrere Vorteile. So kann beispielsweise ein Anstieg des Wasserverbrauchs ein Leck in einer Wasserleitung bedeuten. Frühzeitig erkannt, lässt sich Wasser sparen und das Risiko von Wasserschäden minimieren. Überdurchschnittlich hohe Verbräuche können ebenso auf eine zu hoch eingestellte Heizung oder einen falsch zugedrehten Wasserhahn hinweisen. Somit tragen die Daten zu einer effizienteren Ressourcennutzung bei und bilden zudem die Grundlage, um zukünftige Instrumente zur Steigerung der Energieeffizienz in Gebäuden zielgerichtet zu bewerten und umzusetzen. So können die Umwelt geschont, Kosten eingespart und die Verwaltung von Gebäuden vereinfacht werden.


"klimakommune.digital": Verkehrssensorik misst Emissionen

Das Projekt "klimakommune.digital" wird aktuell im Rahmen der "Smart City Hagen" umgesetzt. Sein Ziel ist es, den Klimaschutz in Hagen durch digitale Technologien voranzutreiben.


Im Sektor „Verkehr“ werden beispielsweise kontinuierlich CO2- und NO2-Emissionen mithilfe von Sensoren gemessen. Als Pilotstrecke dient der Bereich vom Kreisverkehr in Hagen-Boele, Ausfahrt Schwerter Straße, über die Eckeseyer Straße in Richtung Vorhaller Kreisel, sowie die Bahnhofshinterfahrung Richtung Haspe bis zur Rehstraße.

Ein Sensor misst die CO2-Emissionen, der zweite die NO2-Emissionen. (Foto: Stadt Hagen) Ein Sensor misst die CO2-Emissionen, der zweite die NO2-Emissionen. (Foto: Stadt Hagen)

Zur Erfassung der CO2-Emissionen werden zwei Vorgehensweisen miteinander verknüpft und verschnitten: Mithilfe von Sensoren basierend auf künstlicher Intelligenz werden Verkehrsflussdaten, wie etwa die Anzahl und Art der Verkehrsteilnehmenden und die Geschwindigkeit, anonymisiert erfasst. Durch die Nutzung von statistischen Daten können so die gesamten durch den Verkehr verursachten CO2-Emissionen rechnerisch bestimmt werden. Zur besseren Beurteilung erfolgt zusätzlich eine Messung der CO2- sowie NO2-Konzentration durch weitere spezielle Sensoren auf der Strecke.


Auf Basis dieser Daten soll abgewogen werden, ob und wie Maßnahmen zur Reduktion von CO2- und NO2-Emissionen möglich sind, um diese im Rahmen des Projektes umzusetzen. In einem ersten Schritt wurden Anfang März 2023 Sensoren, die Verkehrsflussdaten erfassen können, sowie zur Messung der CO2- und NO2-Emissionen, installiert.


Zukünftig sollen Bürgerinnen und Bürger die erhobenen Daten über Infobildschirme entlang der Strecke sowie online einsehen können. Sollte die Erprobungsphase auf der Pilotstrecke erfolgreich verlaufen, wird das Sensorik-Konzept weiter ausgebaut und weiterentwickelt.

"Smart City Hagen" setzt Meilenstein im Projekt "klimakommune.digital"

Der Prozess der Digitalisierung entwickelt sich auf vielen Ebenen rasant. Neue Technologien wie etwa künstliche Intelligenz, Big Data, Augmented Reality, High-Speed Internet via Glasfaser und 5G-Mobilfunk werden zunehmend relevant, um den aktuellen Herausforderungen durch das Klima, dem demografischen Wandel, der Energiekrise und vielem mehr zu begegnen. Daher soll Hagen zu einer "Smart City" werden, was bedeutet moderne Technologien zu nutzen, um einen echten praktischen Mehrwert für die Hagener Bürgerinnen und Bürger zu schaffen. Dies ist ein wichtiger Baustein, um in Zukunft als Lebens-, Arbeits- und Wirtschaftsraum attraktiv zu bleiben.


Eine wesentliche Voraussetzung im Bereich "Smart City" ist es, die strategische Ausrichtung bei der Entwicklung der Stadt Hagen zu erarbeiten und in einer "Smart City"-Strategie für Hagen zu fixieren. Durch die Analyse und Einbindung der relevanten internen sowie externen Interessensgruppen wird sichergestellt, dass die richtigen Themen adressiert werden. In diesem Zusammenhang findet auch eine angemessene Beteiligung der Hagenerinnen und Hagener statt.

Erfolgreiche Bewerbung: Hagen ist „klimakommune.digital!“

• Bis zu 4 Millionen Euro Fördervolumen durch Bundesministerium für Wirtschaft und Energie

• Ziel: Lösungen für kommunale Digitalisierung und kommunalen Klimaschutz entwickeln

• Dreijährige Projektlaufzeit ab 1. Januar 2022


Die Stadt Hagen hat sich gemeinsam mit der ENERVIE Service GmbH, einem Tochterunternehmen der ENERVIE Gruppe, weiteren städtischen Konsortialmitgliedern sowie dem Industriebetrieb Waelzholz um das Förderprojekt „klimakommune.digital“ beworben und nun den Zuschlag erhalten.


Das deutschlandweit ausgeschriebene Förderprojekt ist mit bis zu 4 Millionen Euro dotiert. Die Mittel werden vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) vergeben, die Leitung liegt in den Händen der Deutschen Energie-Agentur (dena). Die Deutsche Energie-Agentur ist das Kompetenzzentrum für Energieeffizienz, erneuerbare Energien und intelligente Energiesysteme. Als „Agentur für angewandte Energiewende“ trägt sie zum Erreichen der energie- und klimapolitischen Ziele der Bundesregierung bei. mehr

Standort & Erreichbarkeit

Task Force Digitalisierung (TFD)

Eilper Str. 132-136

58091 Hagen

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