Fairtrade Town Hagen
Hagen trägt seit 2013 den begehrten Titel Fairtrade-Town („Stadt des Fairen Handels“), der alle zwei Jahre neu erarbeitet und verdient werden muss. Der Träger der Kampagne ist Fairtrade Deutschland. Fairtrade Towns fördern gezielt den Fairen Handel auf kommunaler Ebene und sind das Ergebnis einer erfolgreichen Vernetzung von Akteur*innen aus Zivilgesellschaft, Politik und Wirtschaft, die sich gemeinsam lokal für den Fairen Handel stark machen. Bis heute haben sich in Deutschland bereits über 700 Kommunen der Fairtrade-Bewegung angeschlossen und das Zertifikat „Fairtrade Town“ erworben.
Die Engagierten sind Vorreiter und Menschen, die etwas zum Positiven verändern möchten. Auf kommunaler Ebene spielt der Faire Handel in allen gesellschaftlichen Bereichen eine wichtige Rolle. Das Engagement der vielen Menschen zeigt, dass eine Veränderung möglich ist, und dass jede und jeder etwas bewirken kann.
Fünf Kriterien auf dem Weg zur Fairtrade Town
Als Fairtrade-Town können sich Städte, kreisfreie Städte, Stadtbezirke, Gemeinden, Verbandsgemeinden, Kreise, Regionen, Inseln und Bundesländer bewerben. Die Teilnahme an der Fairtrade-Town Kampagne ist kostenfrei. Für den Titel Fairtrade-Town muss eine Kommune nachweislich fünf Kriterien erfüllen, die das Engagement für den Fairen Handel in allen Ebenen einer Kommune widerspiegeln. Jede Bürgerin und jeder Bürger kann die Entwicklung seiner Stadt zur Fairtrade-Town anstoßen.
- Ratsbeschluss: Die Kommune verabschiedet einen Ratsbeschluss zur Unterstützung des Fairen Handels. Bei allen Sitzungen des Rates und der Ausschüsse sowie im (Ober-)Bürgermeister*innenbüro wird fair gehandelter Kaffee und ein weiteres Produkt aus fFairem Handel ausgeschenkt.
- Steuerungsgruppe: Eine Steuerungsgruppe wird gebildet, die auf dem Weg zur Fairtrade-Town und darüber hinaus die Aktivitäten vor Ort koordiniert. Diese Gruppe besteht aus mindestens drei Personen aus den Bereichen Zivilgesellschaft, Politik und Wirtschaft.
- Faire Produkte im Handel: In den lokalen Einzelhandelsgeschäften und bei Floristen sowie in Cafés und Restaurants werden mindestens zwei verschiedene Produkte aus Fairem Handel angeboten. Richtwert ist hier die Einwohnerzahl.
- Bildung für mehr Gerechtigkeit im Welthandel: Öffentliche Einrichtungen wie Schulen, Vereine und Kirchen-/Glaubensgemeinden setzen Informations- und Bildungsaktivitäten zu Fairem Handel um und bieten Produkte aus Fairem Handel an.
- Öffentlichkeitsarbeit: Die Steuerungsgruppe macht Öffentlichkeitsarbeit über die Aktivitäten zum Thema Fairtrade in der Kommune. Die lokalen Medien berichten über die Ereignisse vor Ort.
Was bietet die Kampagne?
Sie setzt den Startschuss für ein faires, nachhaltiges Engagement in der Kommune, bündelt schon bestehende Aktivitäten zum Fairen Handel, unterstützt die Übernahme sozialer Verantwortung in Sachen Konsum und Beschaffung. So können sich die beteiligten Städte als innovative und weltoffene Kommune mit Vorbildcharakter positionieren. Die Kampagne gibt Anstoß für Projekte neuer Kooperationspartner, gibt Handlungsoption für konkrete Umsetzung globaler Entwicklungsstrategien wie der Nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen (SDGs), setzt Impulse für das Thema nachhaltige Beschaffung, schafft Vernetzung und Austausch mit anderen bestehenden Fairtrade-Towns sowie lokalen Fairtrade-Schools und Fairtrade-Universities. Sie erleichtert den Ausbau einer Städtepartnerschaft rund um den Fairen Handel und die Realisierung von Partnerschaftsprojekten mit dem Globalen Süden. Die Kampagne ist international gut aufgestellt: Weltweit gibt es bereits über 2.000 Fairtrade-Kommunen in über 36 Ländern.
Mehr dazu unter https://www.fairtrade-towns.de/kampagne
10 Jahre Fairtrade Town Hagen
Hagen wurde im Rahmen einer großen Feier im Freilichtmuseum erstmals im Jahr 2013 als Fairtrade Town Hagen ausgezeichnet, nachdem der Ratsbeschluss vorlag und alle anderen vier Kriterien ebenfalls erfüllt waren. Alle zwei Jahre konnte bisher der Titel erfolgreich erneuert werden und nun stand im Jahr 2023 das zehnjährige Jubiläum an, welches das ganze Jahr über mit unterschiedlichsten Veranstaltungen ins Blickfeld gerückt und gewürdigt wurde.
Zusammensetzung der Steuerungsgruppe
Die Steuerungsgruppe einer Fairtrade Town soll möglichst breit die Kommune präsentieren und Menschen aus unterschiedlichsten Bereichen zusammenbringen. In Hagen gehören aktuell zehn Personen zum Arbeitskreis: Christa Burghardt (AllerWeltHaus), Ingrid Klatte (Verbraucherzentrale), Cordula Assmann (Radio Hagen), Veronika Hoesch (Weltladen), Michaela Ochsenfahrt und Peter Mook (beide Fachbereich des Oberbürgermeisters), Jochen Becker (Fachbereich Bildung), Hans Joachim Wittkowski (Umweltamt), Gerhard Steger (Dekanat Hagen-Witten) und Claudia Eckhoff (Regionalpromotorin des Eine Welt Netz NRW im AllerWeltHaus). Die Gruppe trifft sich circa vierteljährlich, veranstaltet Aktionen zum Fairen Handel und beteiligt sich bei passenden Aktionen und Veranstaltungen anderer, um den Fairen Handel voranzubringen und auf Missstände in der internationalen Produktion und entlang globaler Lieferketten aufmerksam zu machen. Oberbürgermeister Erik O. Schulz als Stadtoberhaupt unterstützt gern die Arbeit für den Fairen Handel in Hagen.
Die Gruppe hat an der Hagener Nachhaltigkeitsstrategie mitwirken können. Unter der Regie des Umweltamtes und gefördert und begleitet durch die LAG 21 konnte bis März 2021 eine maßgeschneiderte Nachhaltigkeitsstrategie für die Stadt Hagen und ihre Bürger*innen als „Globale nachhaltige Kommune“ erarbeitet werden. Unter den vielen angestrebten Zielen befinden sich auch etliche, die sich den Fairen Handel und die Faire Beschaffung oder Bildungsangebote zum Thema Fairtrade aufgreifen. Näheres zur Nachhaltigkeitsstrategie erfahren Interessierte auf der Internetseite des Umweltamtes.
Zehn Jahre Faire Metropole Ruhr: Hagen beteiligte sich an Schilderaktion
Anlässlich des zehnjährigen Jubiläums der Fairen Metropole Ruhr im Jahr 2023 beteiligte sich die Stadt Hagen als Mitglied der Fairtrade-Region mit einem besonderen Ortseingangsschild an der Schilderaktion des ruhrgebietsweiten Netzwerkes. Die Aktion sollte wegweisendes Engagement für weltweit gerechten Handel in der Öffentlichkeit bewerben.
Die Faire Metropole Ruhr ist ein Netzwerk von zivilgesellschaftlichen, kirchlichen und kommunalen Akteurinnen und Akteuren im Ruhrgebiet. Das Netzwerk bündelt seit über einem Jahrzehnt die Aktivitäten rund um das Eine-Welt-Engagement und den Fairen Handel in der Region, um die Ideen des Fairen Handels und der Fairen öffentlichen Beschaffung stärker im Ruhrgebiet zu verankern. Fairtrade Deutschland zeichnete die Faire Metropole Ruhr 2013 als erste Faire Region aus. Die Auszeichnung wurde durch den Einsatz unzähliger Engagierter in den Ruhrgebietskommunen für Fairen Handel, für gerechte Lebensbedingungen in Produktionsländern weltweit und gegen Menschenrechtsverletzungen möglich gemacht. In der Fairen Metropole Ruhr leben über 4,8 Millionen Menschen in insgesamt 39 Fairtrade Towns und zwei Fairtrade-Kreisen.
Mit der ruhrgebietsweiten Ortsschilderaktion zeigten die Städte, Gemeinden und Kreise ihre Zugehörigkeit zur fairen Metropolregion und zu den gemeinsamen Projekten wie der Charta Faire Metropole Ruhr 2030, der „Fairfassung“ für das Ruhrgebiet, die mittlerweile elf Kommunen unterzeichnet haben. Die Stadt Hagen war eine der ersten unterzeichnenden Städte. Die Schilderaktion wurde durch „Engagement Global“ mit ihrer Servicestelle „Kommunen in der Einen Welt“ mit Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung sowie durch die „Stiftung Umwelt und Entwicklung Nordrhein-Westfalen“ unterstützt.
Über die Kampagne Fairtrade Town
Die Kampagne Fairtrade Town fördert den Fairen Handel auf kommunaler Ebene und vernetzt Akteurinnen und Akteure aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft. Die Stadt Hagen trägt seit 2013 den Titel „Fairtrade Town“. Für den Titel müssen die Städte nachweislich insgesamt fünf Kriterien erfüllen: einen formellen Ratsbeschluss zur Unterstützung des fairen Handels; die Bildung einer Steuerungsgruppe, welche alle Aktivitäten steuert; eine Auswahl lokaler Geschäfte und Gastronomiebetriebe, die Produkte aus Fairem Handel anbieten; öffentliche Einrichtungen wie Schulen, Vereine oder Kirchen, die Informations- und Bildungsaktivitäten zu Fairem Handel organisieren sowie Medien, die über den Fairen Handel und über das Engagement der Stadt berichten. Träger der Kampagne ist der gemeinnützige Verein Fairtrade Deutschland e.V. Neben Deutschland ist die Aktion in 35 Ländern weltweit vertreten. Weitere Informationen finden Interessierte auf der Internetseite www.fairtrade-towns.de.
Hagener Fairtrade Produkte: Kaffee und Schokolade
Zwei spezielle fairgehandelte Hagener Produkte helfen dabei, die Menschen in der Volmestadt mit der Idee des Fairen Handels und seinen Standards zum Schutz von Natur, Umwelt, Klima und Menschen unmittelbar in Berührung zu bringen und vertraut zu machen: Der Hagener Kaffee und die Hagener Schokolade.
Hagener Kaffee
Der Hagener Kaffee ist ein fair gehandelter Bio-Kaffee aus Kolumbien von der Kooperative Red Ecolsierra. Er ist Teil der Ruhrgebietsweiten Kampagne „Der Pott kocht fair“, die seit über 20 Jahren erfolgreich läuft. Über 30 Städte entlang der Ruhr haben sich angeschlossen an dieses Fairtrade Projekt. Näheres unter www.pottkaffee.de.
Das bietet die Kampagne „Der Pott kocht fair“ den Kaffeebäuer:innen:
- Menschenwürdige Arbeitsbedingungen
- Langfristige Kooperation
- Schutz vor ausbeuterischer Kinderarbeit
- Garantierte Mindestpreise
- Zusätzliche Fairtrade-Prämie für Gemeinschaftsprojekte und Investitionen ins Gemeinwohl
- Zusätzliche Prämie für biologischen Anbau
Der Kaffee wird jeweils in 250 Gramm-Packungen verkauft, die individuell gestaltet werden, um ihnen ein bekanntes Bild der Stadt mit auf den Konsumweg zu geben. Der Hagener Kaffee steckt in Packungen, die den alten Rathausturm zeigen.
Hagener Schokolade
Die Hagener Schokolade versüßt das Leben. Den bitteren Nachgeschmack von Armut, Hunger und Kinderarbeit kennen nur die Kakaobauernfamilien in den Anbaugebieten. Die fair gehandelte Hagener Schokolade, deren Verpackung das Eingangsportal des Stadttheaters schmückt, sorgt für Existenzsichernde Einkommen und menschenwürdige Arbeitsbedingungen der Kakaobauernfamilien, verhindert ausbeuterische Kinderarbeit und fördert nachhaltige Landwirtschaft. Die Schokolade gibt es in den Varianten zartbitter und Vollmilch. Vom Verkaufspreis jeder Tafel gehen 30 Cent an die Hagener Kindertafel.
Dieser Kaffee und diese Schokolade stehen für den Fairen Handel, aber auch für die Stadt Hagen. Sie sind ein schönes Stück Volmestadt und eignen sich besonders als Geschenk, als Mitbringsel, als Erinnerung, als etwas Besonders, das man sich gern selbst gönnt oder anderen zukommen lässt. Beide Produkte tun ihren kleinen Teil, um genussvoll die Welt ein bisschen besser zu machen und Veränderungen anzustoßen, die für mehr Gerechtigkeit und weniger Not in den Anbauländern sorgen. Sie geben Menschen in der Landwirtschaft des globalen Südens eine Zukunfsperspektive und helfen so, Fluchtursachen abzubauen.
Beide Produkte sind erhältlich im Weltladen im AllerWeltHaus an der Potthofstraße 22, in der Tourist-Information in M12, Mittelstraße 12, bei gutem Wetter im Kiosk am Bismarckturm und in immer mehr Hagener Buchhandlungen und Einzelhandelsgeschäften. Weitere Verkaufsstellen werden immer gesucht. Näheres für Käufer:innen und potentielle neue Anbieter*innen unter Telefon 02331/21410 im AllerWeltHaus.
Netzwerk Faire Metropole Ruhr
Das Netzwerk Faire Metropole Ruhr bringt den Fairen Handel in der Ruhrregion voran. Industriestandort, Fußballregion, Kulturhauptstadt: All das ist das Ruhrgebiet – die bunte Region entlang der Ruhr vom Niederrhein bis Westfalen. Aber das Ruhrgebiet ist noch viel mehr: Seit 2013 trägt es als erste Großregion Deutschlands den Titel "Faire Metropole". Geschafft haben das 21 Städte und Gemeinden sowie der Kreis Wesel. Mit ihrer Auszeichnung als Fairtrade-Stadt und Fairtrade-Kreis ebneten sie vor wenigen Jahren den Weg für die Auszeichnung des gesamten Ruhrgebiets. Seither haben sich viele weitere Städte des Ruhrgebiets auf den Weg gemacht, Fairtrade-Town oder Fairtrade-Kreis zu werden. Heute leben in der Metropole Ruhr bereits über 4,5 Millionen Menschen in einer Fairtrade-Town oder einem Fairtrade-Kreis. Welche Städte und Kreise dabei sind, ist hier ersichtlich https://www.faire-metropole-ruhr.de/karte-mit-landingpage/karte-fairrtrade-towns.html.
Die Stadt Hagen gehört zum Netzwerk. Claudia Eckhoff als Sprecherin der Steuerungsgruppe Fairtrade Town Hagen vertritt die Stadt bei den vierteljährlichen Treffen und trägt die Impulse, Kampagnen und Projekte des Netzwerks in die Kommune. Die große Jahrestagung des Netzwerks fand 2021 im Hagener Rathaus statt.
„Charta Faire Metropole Ruhr 2030“ - Eine Fairfassung für das Ruhrgebiet
Die "Charta Faire Metropole Ruhr 2030 - Eine Fairfassung für das Ruhrgebiet" bildet zurzeit die Grundlage der Aktivitäten des Netzwerks. Die 53 Städte, Gemeinden und vier Kreise sollen sich zu einer nachhaltigen Zukunft des Ruhrgebiets, zu Fairem Handel und zu Fairer öffentlicher Beschaffung bekennen und diesem Bekenntnis konkrete Taten folgen lassen. Die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen (Sustainable Development Goals, kurz SDGs) bilden die Grundlage.
Das Ruhrgebiet steht in der Tradition erkämpfter Rechte für Arbeiter*innen und einer sozial gerechten Ausgestaltung der Industrialisierung. Doch mehr denn je produzieren Menschen weltweit Güter unter menschenrechts- verletzenden Bedingungen – auch für Kommunen im Ruhrgebiet. Ein solidarisches Miteinander von Menschen unterschiedlicher Kulturen ist die Basis eines friedlichen Zusammenlebens – lokal und global. Mit der „Magna Charta Ruhr gegen ausbeuterische Kinderarbeit“ gelang es 2010, dass sich alle 53 Städte, Gemeinden und vier Kreise verpflichteten, bei ihrem öffentlichen Einkauf auf Produkte aus ausbeuterischer Kinderarbeit zu verzichten. Das Netzwerk Faire Metropole Ruhr möchte sich mit dieser Fairfassung auch weiterhin gegen die Ausbeutung von Mensch und Natur stark machen. Darüber hinaus sollen auch die Menschen in der Region motiviert und dazu befähigt werden, sich für menschenwürdige Arbeitsbedingungen weltweit einzusetzen.
Hagen hat die „Charta Faire Metropole Ruhr 2023“ als dritte Stadt unterzeichnet. Im Sommer 2022 wurde im Foyer des Rathaus an der Volme eine Ausstellung dazu gezeigt, die von vielen Menschen mit großem Interesse aufgenommen wurde. Mittlerweile haben sich etliche weitere Kommunen der „Charta“ angeschlossen und zahlreiche andere arbeiten noch daran. Es bleibt spannend.
Für die ambitionierte und beständige Initiative der „Charta Faire Metropole Ruhr 2030“ wurde das Netzwerk von Fairtrade Deutschland mit dem ersten Preis der Fairtrade Awards 2022 in der Kategorie "Zivilgesellschaft" ausgezeichnet. Näheres dazu unter https://www.faire-metropole-ruhr.de/pressemeldungen/detail/article/fairtrade-deutschland-vergibt-wichtigste-auszeichnung-des-fairen-handels.html
Das Jubiläumsjahr 2023: 10 Jahre Fairtrade Town
Das Jubiläum wurdedas ganze Jahr über mit Aktionen und Veranstaltungen gefeiert, die ihren Höhepunkt im September in der Fairen Woche fanden.
Auftaktabend rund um die Künstlerin Frida Kahlo
Den Auftakt bildete ein Abend zu Ehren der mexikanischen Künstlerin Frida Kahlo, der am 19. März 2023 in der Lobby des Rathaus an der Volme stattfand. Referentin Stefanie Hoppe brachte dem Publikum das Leben dieser außergewöhnlichen Frau, ihre Verbundenheit mit der indigenen Kultur Mexikos und ihr künstlerisches Werk näher. Das ehrenamtliche Team des Hagener Weltladens hatte einen Stand aufgebaut, informierte zum Fairen Handel, präsentierte Produkte aus Mexiko und verwöhnte die Gäste mit mexikanischen Snacks. Für Getränke sorgte das Team des Rathauses.
Gastgeber*innen des gelungenen und gut besuchten Abends waren die Steuerungsgruppe der Fairtrade Town Hagen, der Fachbereich des Oberbürgermeisters, die städtische Gleichstellungsstelle und die Hagener Freiwilligenzentrale. Das zweite große Ereignis im Jubiläumsjahr war die Fashion Revolution Week, die in Hagen von acht Institutionen getragen wurde und vom 21. bis 26. April 2023 sechs Veranstaltungen zum Thema Fashion, Mode und Textilien auf die Beine stellte.
Hagener Fashion Revolution Week
vom 21. bis 26. April 2023
Die Fashion Revolution Week ist eine jährliche Kampagnenwoche. Sie bringt weltweit die meisten Mode-Aktivist:innen zusammen und findet jeweils um den 24. April statt, dem Jahrestag des Einsturzes der Textilfabrik Rana Plaza in Bangladesch. Dabei starben 2013, also vor jetzt genau zehn Jahren, rund 1100 Menschen, weitere 2500 wurden verletzt. Die meisten Opfer waren junge Frauen. Ein Jahr nach dem Einsturz haben Modeunternehmen den „Bangladesh Accord“ unterzeichnet, ein Abkommen für Gebäudesicherheit und Feuerschutz, das die Arbeitssituation für Millionen Textilarbeiter:innen verbessert hat. Es läuft aber Ende Oktober 2023 aus und viele Modeunternehmen zögern bisher, es fortzusetzen und erneut zu unterzeichnen. Hierzu läuft eine Petition unter www.ranaplazaneveragain.org.
Zehn Jahre Faire Metropole Ruhr:
"Pott-Kommunen" für den Fairen Handel - auch Hagen geehrt
Es war ein eindrucksvolles Fest rund um das Engagement der Kommunen zum Fairen Handel. Fast alle Stadtspitzen des Ruhrgebiets hatten dazu ihre Vertreterinnen und Verterter nach Essen geschickt. Gemeinsam feierten der Regionalverband Ruhr (RVR) und das Netzwerk Faire Metropole Ruhr ein beachtliches Jubiläum: Vor zehn Jahren erhielt das Ruhrgebiet als erste „Faire Großregion“ überhaupt weltweit von Fairtrade Deutschland die Auszeichnung „Faire Metropole Ruhr“.
Das Jubiläumsfest wurde moderiert vom Reporterlegende Manni Breuckmann, dem Schirmherrn der Fairen Metropole Ruhr. Josef Hovenjürgen, parlamentarischer Staatssekretär im Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen, nannte die Faire Metropole Ruhr „ein Vorbild für den Einsatz der kommunalen Familie für eine gerechtere Welt – im Ruhrgebiet, Nordrhein-Westfalen und darüber hinaus“.
Karola Geiß-Netthöfel, Regionaldirektorin des RVR, hob hervor: „Das Netzwerk Faire Metropole Ruhr ist ein bedeutender Impulsgeber für die faire Entwicklung des Ruhrgebietes. Der Regionalverband Ruhr wird das Netzwerk bei seiner Arbeit tatkräftig unterstützen.“ Die Vision ist klar: Globale Verantwortung sowie öffentlicher Einkauf unter Einhaltung von Menschen- und Arbeitsrechten entlang der Lieferkette sollen oberste Priorität in den Rathäusern und Unternehmenszentralen der Fairen Metropole Ruhr sein.
Gastgeberinnen und Gastgeber des gelungenen und gut besuchten Abends waren die Steuerungsgruppe der Fairtrade Town Hagen, der Fachbereich des Oberbürgermeisters, die städtische Gleichstellungsstelle und die Hagener Freiwilligenzentrale. Das zweite große Ereignis im Jubiläumsjahr war die Fashion Revolution Week, die in Hagen von acht Institutionen getragen wurde und vom 21. bis 26. April 2023 sechs Veranstaltungen zum Thema Fashion, Mode und Textilien auf die Beine stellte.
Hagen und das Netzwerk Faire Metropole Ruhr
Hagen und der Ennepe-Ruhr-Kreis sind ein Teil dieses Netzwerks. Etliche Städte in der Region konnten selbst als Städte des Fairen Handels zertifiziert werden. Hagen trägt den Titel „Fairtrade Town“ seit ebenfalls zehn Jahren, konnte ihn gerade wieder erfolgreich erneuern und will sich auch weiterhin zwischen Volme, Ruhr, Lenne und Ennepe für den Fairen Handel in der kommunalen Beschaffung, aber auch in der Bildung und im öffentlichen Bewusstsein stark machen. Hagen wurde beim Jubiläum in Essen vertreten durch Bürgermeister Dietmar Thieser und Claudia Eckhoff als Sprecherin der Steuerungsgruppe der Fairtrade Town Hagen.
Seit über einem Jahrzehnt engagiert sich die Faire Metropole Ruhr in der Region, um den Fairen Handel und die faire öffentliche Beschaffung in den Kommunen des Ruhrgebiets zu stärken. Ein wichtiges Instrument für die erfolgreiche Arbeit ist die Charta Faire Metropole Ruhr 2030, die das Netzwerk aus kommunalen, kirchlichen und zivilgesellschaftlichen Organisationen als gemeinsame „Fairfassung“ für das Ruhrgebiet geschaffen hat. Immer mehr Kommunen wie Hagen, Dortmund, Essen oder Schwerte haben die Charta in Ratsbeschlüssen auf den Weg gebracht und setzen so ihr Engagement für eine bessere Welt in Taten um. In der Hagener Verwaltung sorgt bereits eine Dienstanweisung konkret für die Umsetzung.
Der „Pott“ wird immer fairer
Das Netzwerk Faire Metropole Ruhr hat bereits viel erreicht. Einige Beispiele: Alle Kommunen im Ruhrgebiet haben sich 2010 verpflichtet, keine Produkte mehr zu beschaffen, in denen ausbeuterische Kinderarbeit steckt, mehr als 30 Kommunen haben den fairen Städtekaffee „Pottkaffee“ im Sortiment, über 4,8 Millionen Menschen leben in einer der 39 Fairtrade-Towns oder einem der beiden Fairtrade-Kreise und es gibt über 50 Fairtrade-Schools und mehr als 220 Faire Kitas.
Die Arbeit des Netzwerks wird unterstützt von der Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) der Engagement Global gGmbH mit Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) sowie der Stiftung Umwelt und Entwicklung Nordrhein-Westfalen.
Weitere Infos dazu unter https://www.faire-metropole-ruhr.de/ und https://www.faire-metropole-ruhr.de/charta.html
Kontakt
Michaela Ochsenfahrt
Fachbereich des Oberbürgermeisters
Bürgerschaftliches Engagement
Telefon: 02331/207-2730
Claudia Eckhoff
Regionalpromotorin des Eine Welt Netz NRW
Telefon: 02331/183955
E-Mail: claudia.eckhoff@allerwelthaus.org