
Die Karte der Stadt Hagen zeigt die beiden Gebietstypen, die bei der Eignungsprüfung im Rahmen der Kommunalen Wärmeplanung identifiziert wurden. (Karte: Stadt Hagen)
Kommunale Wärmeplanung: Hagen veröffentlicht Eignungsprüfung
23. Juni 2025 – In welchen Gebieten in Hagen ist eine künftige Wärmeversorgung durch ein Fernwärme- oder Fernwasserstoffnetz eher unwahrscheinlich? Auskunft darüber gibt die Eignungsprüfung im Rahmen des ersten Kommunalen Wärmeplans nach dem Gesetz für die Wärmeplanung und zur Dekarbonisierung der Wärmenetze (Wärmeplanungsgesetz), den die Stadt Hagen derzeit erarbeitet. Die Eignungsprüfung ist der erste gesetzliche Planungsschritt in der Kommunalen Wärmeplanung, die bis zum 30. Juni 2026 erstellt und in einem fünfjährigen Turnus fortgeschrieben werden muss. Hagen liegt mit dem Projekt im Zeitplan.
Ziel der Eignungsprüfung ist es, insbesondere die Eigentümerinnen und Eigentümer von Gebäuden zu informieren, die sich absehbar selbst um eine dekarbonisierte Wärmeversorgung nach den Vorgaben des Gebäudeenergiegesetzes kümmern müssen. Bei der Dekarbonisierung werden Prozesse, die Kohlendioxid freisetzen, durch Prozesse, die Kohlendioxid vermeiden oder kompensieren, ersetzt.
Ergebnis der Eignungsprüfung: Zwei Gebietstypen identifiziert
Im Zuge der Prüfung hat das Umweltamt der Stadt Hagen in fachlicher Abstimmung mit dem Energiedienstleister (Netzbetreiber) die Hagener Wohngebiete auf deren Eignung für ein künftiges Fernwärme- und Fernwasserstoffnetz bewertet. Das Ergebnis weist die betreffenden Gebiete als „Voraussichtliche Gebiete für die dezentrale Wärmeversorgung“ aus, in denen – aller Voraussicht nach und nach jetzigem Kenntnisstand – nicht mit einem zentral versorgten Fernwärme- oder Fernwasserstoffnetz zu rechnen ist und die als unwirtschaftlich eingestuft wurden. Diese Bereiche sind Garenfeld und Berchum, Lahmen Hasen, Priorei, Rummenohl, Sterbecker Hammer und Muhler Ohl, Tückinger Wald sowie Hengstey. Mögliche Versorgungslösungen für Gebäude in diesen Gebieten sind beispielsweise Individualversorgungen wie Luft-Wasser-Wärmepumpen und Erd-Wasser-Wärmepumpen oder – je nach lokalen Gegebenheiten – auch lokale Nahwärmenetze oder kalte Nahwärmenetze. Letztere zeichnen sich durch ein Umweltmedium aus, das ganzjährig ein vergleichsweise niedriges, aber konstantes Temperaturniveau aus erneuerbaren Quellen bereitstellt, zum Beispiel Wasserwärme. Die Planungen und Umsetzungen von Wärmepumpen sowie (kalten) Nahwärmenetzen sind nicht Bestandteil der Kommunalen Wärmeplanung, sondern liegen voraussichtlich in der Verantwortung privater Gebäude-Eigentümerinnen und -Eigentümer.
Um Gebiete als „Voraussichtliche Gebiete für die dezentrale Wärmeversorgung“ auszuweisen, hat die Stadt die Bauflächen aus dem Flächennutzungsplan zugrunde gelegt. Landwirtschaftliche Flächen und Waldflächen mit einzelnen Wohnbebauungen und flächenmäßig geringen Abnahmemengen, also kleine Wärmedichten, wurden nicht explizit betrachtet. Welche Bereiche diesem Gebietstyp zugeordnet sind, hat die Stadt in mehreren Bewertungskriterien festgelegt. Dazu zählen unter anderem kein derzeit bestehendes oder geplantes Fernwärme- oder Fernwasserstoffnetz, kein bestehendes Gasnetz sowie eine vorwiegend unverdichtete Wohnbebauung ohne Baublöcke und mit größeren Grünflächen.
Neben diesem Gebietstyp haben das Umweltamt und der Energiedienstleister im Rahmen der Eignungsprüfung zudem einen zweiten Gebietstyp „Bestehende Wärmeversorgungsgebiete“ identifiziert. Die Bereiche auf Emst, in Helfe und Altenhagen sowie am Ischeland verfügen bereits heute über ein Fernwärmenetz. Für neue Gebäude und Bestandsgebäude ohne Fernwärmeanschluss ist es schon jetzt sinnvoll, sich bei den Wärmenetzbetreibern über die Möglichkeiten der Fernwärmeversorgung zu informieren, ohne die weitere Wärmeplanung abzuwarten.
Wasserstoffnetze sind im Hagener Stadtgebiet derzeit nicht verfügbar.
Wie geht es in der Wärmeplanung weiter?
Die Wärmeplanung ist kein starrer, sondern ein dynamischer Prozess. In dessen Verlauf erarbeitet das Umweltamt verschiedene Teilarbeiten und veröffentlicht diese, wie beispielsweise die Eignungsprüfung. Im Zuge der Wärmeplanung kann es durchaus noch zu neuen Erkenntnissen und damit zu Änderungen in der Gebietseinstufung sowie in der Anzahl an ausgewiesenen Gebieten für die dezentrale Wärmeversorgung kommen. Für die bereits identifizierten Gebiete ist das jedoch absehbar eher unwahrscheinlich.
Die kommenden Arbeiten konzentrieren sich auf die Bestands- und die Potenzialanalyse, wobei das Stadtgebiet im Hinblick auf die Wärmeinfrastruktur weiterführend und unter aktiver Einbindung relevanter Akteurinnen und Akteure analysiert wird. Die für die dezentrale Wärmeversorgung eingestuften Gebiete werden in der Bestands- und Potenzialanalyse weiter berücksichtigt. Die Stadt prüft, ob mit zunehmendem Kenntnisstand diese Ersteinschätzung weiterhin zutrifft oder ob gegebenenfalls eine neue Einstufung erforderlich ist.
Weitere Informationen zur Kommunalen Wärmeplanung in Hagen finden Interessierte auf der entsprechenden Internetseite.
Veranstaltung zur Wärmeversorgung in Hagen
Verschiedene Vorträge und Diskussionsmöglichkeiten bietet das Klimabündnis Hagen mit einer Veranstaltung zum Thema „Nachhaltig warm – zukünftige Wärmeversorgung in Hagen“ am Donnerstag, 26. Juni, von 18.30 bis 20.30 Uhr in der Fachhochschule Südwestfalen, Haldener Straße 182, an. Christine Kuhlmann, Umweltamt der Stadt Hagen, stellt in einem Vortrag den aktuellen Stand der Kommunalen Wärmeplanung in Hagen sowie die Eignungsprüfung vor. Mehr Informationen zu der Veranstaltung sind auf der Internetseite https://klimabuendnis-hagen.de/2025/05/14/nachhaltig-warm-zukuenftige-waermeversorgung-in-hagen/ zu finden.
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