Bei gemeinsamen Kontrollaktionen überprüfen die Behörden regelmäßig Problemimmobilien im Hagener Stadtgebiet. (Foto: Stadt Hagen)

Behörden kontrollieren sechs Problemimmobilien

12. Mai 2025 – Feuchtigkeitsschäden, ein nicht genehmigter Dachgeschossausbau und unrechtmäßige Monteurwohnungen: Unter Leitung der Dienststelle Ordnungsbehördliche Aufgaben der Stadt Hagen haben die städtische Wohnungsaufsicht, die Baukontrolle, die Bauordnung, das Umweltamt, die Feuerwehr Hagen, die Polizei Hagen, das Jobcenter, der Zoll sowie Enervie am vergangenen Mittwoch, 7. Mai, eine gemeinsame Kontrollaktion in sechs Problemimmobilien in Hohenlimburg und Eilpe durchgeführt. Im Rahmen eines laufenden Studienprojektes haben Studierende der Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung Nordrhein-Westfalen die Aktion begleitet. Ziel war es, praxisnahe Einblicke in die interdisziplinäre Zusammenarbeit kommunaler Behörden sowie in die Herausforderungen im Umgang mit sogenannten Problemimmobilien zu gewinnen.


Von den 166 gemeldeten Personen konnten die Behörden 106 vor Ort überprüfen. 29 Personen können im Nachgang von Amts wegen abgemeldet werden. Zudem hat der Zoll Gewerbe sowie Dokumente der Gewerbebetreibenden kontrolliert, Adressermittlungen wurden durch die Polizei durchgeführt.


Bau- und Wohnungsmängel

In vier Immobilien stellten die Mitarbeitenden Feuchtigkeitsschäden in unterschiedlichen Räumen fest. Ursachen sind mutmaßlich defekte Fallrohre sowie eine Leckage eines Heizungsrohrs. Den Bewohnerinnen und Bewohner wird empfohlen, die jeweiligen Eigentümerinnen und Eigentümer zu informieren, sodass gegebenenfalls eine Fachfirma beauftragt werden kann.


Ein Objekt ist in einem sehr schlechten Zustand und stark sanierungsbedürftig. Hier stellten die Behörden eine defekte Klingelanlage sowie starke Schimmelbildung mit Durchfeuchtung von Wänden und Decken in einer unbewohnten Wohnung fest. Der Schimmelbefall in einer weiteren Wohnung ist auf hohe Feuchtigkeit und unzureichendes Lüften zurückzuführen. Zusätzlich zur Heizung wurde durch die Bewohnerinnen und Bewohner ein elektrischer Heizstrahler betrieben, der die Umgebungstemperatur noch weiter steigen ließ. Am Wohnzimmerfenster bildete sich bereits massiv Kondenswasser, sodass die Einsatzkräfte das Fenster direkt öffneten und den Bewohnerinnen und Bewohnern dazu rieten, regelmäßig zu lüften. Zudem untersagten sie die weitere Nutzung des elektrischen Heizstrahlers. Der Vermieter wurde informiert und wird Sanierungsmaßnahmen einleiten. Außerdem überprüft das Jobcenter im Anschluss an die Kontrolle einen Vorgang zur Größe einer Wohnung sowie der Anzahl der Familienmitglieder.


In einer Immobilie stellten die Behörden Abfälle und Brandlasten im Treppenraum sowie einen Dachgeschossausbau fest, der nicht den Genehmigungen entspricht. Dabei wurde der Spitzboden mit ausgebaut und gehört zur Wohneinheit, hat jedoch keine Absicherung beziehungsweise kein Geländer zum Dachgeschoss und ist nur über eine instabile Raumspartreppe zu erreichen. Des Weiteren muss die Genehmigung zum Ausbau des Dachgeschosses eines weiteren Objektes im Nachgang überprüft werden.


Die Mitarbeitenden entdeckten in einer Immobilie mehrere Wohnungen, die ohne entsprechende Nutzungsänderung als Monteurwohnungen genutzt werden. Zudem lag hier eine Vielzahl von Mängelmeldungen durch einzelne Bewohnerinnen und Bewohner vor, bei denen es sich um Fälle von Zivilrecht handelt.


Vermieterin oder Vermieter als erste Anlaufstelle Die Stadt Hagen erhält auf unterschiedlichen Wegen vermehrt Nachrichten von Bürgerinnen und Bürgern, die um Immobilienkontrollen durch die Behörden bitten. Hierbei stellt sich häufig heraus, dass bei Mängeln nicht zuerst die Vermieterin oder der Vermieter kontaktiert wird, sondern Bürgerinnen und Bürger sich umgehend an die städtischen Ämter und Fachbereiche wenden. Die Stadt Hagen ist dankbar für Hinweise auf Missstände in Immobilien und nimmt diese ernst, bittet Bewohnerinnen und Bewohner jedoch darum, bei Problemen als erstes die Vermieterin oder den Vermieter zu informieren.