Photovoltaikanlage bei der Einweihung 2013 Photovoltaikanlage bei der Einweihung 2013. Foto: Umweltamt Stadt Hagen

Kommunale Klimapartnerschaft mit der Stadt Portmore


Die Städte Portmore auf Jamaika und Hagen starteten 2012 ihre Kommunale Klimapartnerschaft. Ausschlaggebend für den Einstieg in die Klimapartnerschaft war der Wunsch, sich ganz konkret und auf gleicher Augenhöhe mit einer Kommune im Süden für den Klimaschutz einzusetzen. Der Aufruf von Engagement Global, sich an einer solchen Partnerschaft zu beteiligen, ermöglicht also gemeinsam Verantwortung für den Schutz des Klimas übernehmen, und sich über Ländergrenzen hinweg auszutauschen und voneinander zu lernen durch den Blick von außen, dazu Klimaschutzmaßnahmen zusammen zu planen, sie zur Förderung zu bringen und am Ende praktisch in beiden Orten umzusetzen. Ein Vorteil liegt durchaus auch auf der finanziellen Seite, denn Klimaschutz spart am Ende nicht nur CO2, sondern auch Geld, hier wie dort!


Eine Win-win-Situation ist neben der Wirtschaft – zum Beispiel beim Aufbau einer Solaranlage – durchaus auch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) mit einzuschließen, denn zielgerichtete erfolgreiche Entwicklungszusammenarbeit unter Einbezug der kommunalen Expertise lenkt Bundesinvestitionen in die richtige Richtung und ermöglichen auch vor Ort in Hagen das Problem des Klimawandels und der Klimaanpassung vorallem in Schulen zu verdeutlichen!


In Portmore wurde auf dem Dach einer Berufsschule, gefördert durch das Programm Nachhaltige Kommunalentwicklung durch Partnerschaftsprojekte (Nakopa), eine größere Solaranlage installiert. Sie bildet als Lern-Pilotanlage die Grundlage für die Ausbildung von Solarteuren, also Elektrikern mit einer Spezialausbildung in der Solartechnik und hat sich schon amortisiert. Interessanterweise gab es neben der erwarteten guten Resonanz von jungen Männern auch sofort Nachfragen von jungen Frauen, ob dieser neue nachhaltige und zukunftsfähige Beruf auch ihnen offen stünde. Jedes Jahr werden nun am HEART College of Contruction Services etwa 20 bis 30 junge Menschen ausgebildet.


Die zweite Maßnahme ist das Entwicklungspolitische Schüleraustauschprogramm ENSA mit gleichem Bildungs- und Nachhaltigkeitshintergrund. Zwischen dem Theodor-Heuss-Gymnasium (Umweltschule Europas) hier in Hagen und dem Community College in Portmore wurde eine Schulpartnerschaft gegründet. Informationen zum Umwelt- und Klimaschutz werden nicht nur internetgestützt ausgetauscht. Ziel ist die gegenseitige Motivation, Sensibilisierung und Unterrichtung und das persönliche Zusammentreffen von Schülern und Lehrern. Der durch das BMZ geförderte Schüleraustausch nach Jamaika wurde im Sommer 2016 durchgeführt. Der geplante Gegenbesuch der Schüler aus Portmore konnte im November 2016 nicht stattfinden, ist aber für 2017 vorgesehen.


Die dritte Maßnahme war der gegenseitiger Expertenaustausch, gefördert über ASA-Kommunal/Süd Programm. Zwei deutsche junge Fachfrauen und die Klima- und Katastrophenschutzbeauftragte aus Portmore absolvierten bereits gemeinsam in Hagen und deutschlandweit ein umfangreiches dreimonatiges Informationsprogramm. In dieser Zeit entwickelten sie unter anderem auch einen Klimaschutzpfad durch die Stadt Hagen. Von September bis Dezember 2014 verlief dann die Süd-Phase in Portmore. Über den Informationsaustausch hinaus lag auch dort der Fokus im Bereich Umweltbildung, Klimaschutz, Klimaanpassungsmaßnahmen und Katastrophenschutz-Management.


2015 begonnen wurde die vierte aktuell laufende Maßnahme des Aktionsplanes: die Anlage eines sechs Hektar großen Parks in Portmore. Über das Programm 'Fazilität "Emissionsminderung, Anpassung an den Klimawandel, Wald- und Biodiversitätserhalt" des BMZ' zu 50% gefördert, wird der "Hagen-Portmore-Klima-Wandel-Park" das Innenstadtklima verbessern, als CO2-Senke und -Kompensationsfläche, aber auch als Demonstrationsareal für regenerative Techniken und damit als kombinierte Grün-, Bildungs- und Erholungsfläche mitten in der Stadt dienen. Die andere Hälfte der Kosten tragen die dortigen Ministerien und die jamaikanische Kommune.


In beiden Ländern wurden und werden diese vier Kernmaßnahmen von weiteren kleineren Aktionen begleitet, die die Klimapartnerschaft und deren Anliegen einem breiteren Kreis nahebringen sollen. Solche Aktionen sind beispielsweise „Initial Tree Plantings“ in Portmore. In Hagen waren das z.B. ein im Sommer 2014 durchgeführtes CO2-neutrales Reggae-Konzert mit Fachinformationen während der Hagen-Karibisch-Woche, der E-Mobilitätstag, die Plant-for-the-Planet Akademie im November 2016 und im September 2017 ein Wandmalprojekt in Hagen, bei dem die Stadt Portmore eine dortige Künstlerin vermittelte.


Mittlerweile sind neue Ansätze der Zusammenarbeit in Vorbereitung und sollen aktuell besprochen werden. Aus der Notwendigkeit vor Ort in Jamaika ist das Interesse besonders im Bereich Abfallwirtschaft, Wasserwirtschaft sowie bei der Wirtschaftsförderung in der Solartechnologie besonders groß.

Besuch im Klima-Wandel-Park in Portmore Foto: Umweltamt Stadt Hagen Foto: Umweltamt Stadt Hagen

Im Mai 2017 erfolgte ein Besuch an der Baustelle des Klima-Wandel-Parks in Portmore u.a. mit dem Hagener Umweltdezernent Thomas Huyeng (3.v.l.) und Mayor Leon Thomas (6.v.l.)

Besuch im Klima-Wandel-Park in Portmore Foto: Umweltamt Stadt Hagen Ulrich Korfluer vom AllerWeltHaus Hagen e.V. übergibt den Check an den Hagener Umweltdezernent Thomas Huyeng, Foto: Umweltamt Stadt Hagen

Im November 2017 wurde ein Check über 1.775,- EUR für das „Portmore School Recycling Pilot - Programm“ in Jamaika übergeben. Dies ist ein umweltpädagogisches Projekt, das Schüler für Umweltschutz sensibilisieren und Ihnen die Vorteile von Nachhaltigkeit und Recycling verdeutlichen soll. Das Projekt soll dazu beitragen, die Vermüllung der Landschaft und Strände in Jamaika mit Plastikabfällen zu bekämpfen. Aus der Klimapartnerschaft Hagen-Portmore ist auch der Kontakt zu dem Projekt entstanden, das in 2017 von der Veranstaltergemeinschaft mit den Festivalerlösen des Weltkindertages in Hagen unterstützt wird.

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