Bauabfälle

(Bodenaushub, Bauschutt, Baustellenabfälle, Straßenaufbruch)


Für große Teile der Öffentlichkeit ist der Begriff Abfallwirtschaft gleichbedeutend mit der Entsorgung von Hausmüll und hausmüllähnlichen Gewerbeabfällen. Mengenmäßig wesentlich bedeutsamer sind jedoch die Bauabfälle. Von den insgesamt in Deutschland anfallenden geschätzten 400 Mio. t/Jahr an Reststoffen und Abfällen stammen deutlich mehr als die Hälfte (220 Mio. t/Jahr) aus dem Bereich der Bauwirtschaft. 2007 hat die Stadt Hagen als öffentlich rechtlicher Entsorgungsträger insgesamt 249.997 t Abfälle entsorgt. Den größten Anteil an diesem Aufkommen nimmt mit 52 % Bodenaushub, Bauschutt und Straßenaufbruch ein, gefolgt von Hausmüll mit einem Anteil von 27 %.


Wie für den gesamten Bereich der Abfallwirtschaft gilt auch für Bauabfälle der Grundsatz, dass die Abfallvermeidung und -verwertung Vorrang vor der Abfallbeseitigung hat. Mit dieser Strategie wird erreicht, dass natürliche Ressourcen, wie Sand- und Kieslagerstätten und knapper Deponieraum geschont werden, kostspielige Erschließungs- und Rekultivierungsmaßnahmen verringert und Landschaftsschäden vermieden werden. Von den 129.460t mineralischer Abfälle, die der Stadt Hagen zur Entsorgung angedient wurden, sind 69.066 t (53 %) stofflich verwertet und 60.394 t endgültig abgelagert worden.


Eine sinnvolle Verwertung beginnt mit der Getrennthaltung der verschiedenen Abfallstoffe auf der Baustelle:

  • Bodenaushub
    ist ein nicht mit Schadstoffen belastetes, natürlich gewachsenes oder bereits verwendetes Erdreich bzw. Felsgestein.
  • Bauschutt
    Stoffe, die aus Bau-, Sanierungs- und Abbruchmaßnahmen anfallen und aus 60 - 80% mineralischen Bestandteilen wie z.B. Beton, Mauerwerk und Putz bestehen.
  • Baustellenabfälle
    sind Reste oder unbrauchbar gewordene Baumaterialien,- Zubehör, Verpackungen, Isolier- und Klebemassen.
  • Straßenaufbruch
    sind mineralische Stoffe, die hydraulisch mit Bitumen oder Teer gebunden bei Straßensanierungen und Straßenbaumaßnahmen als Abfall anfallen.

Bodenaushub sollte auf dem Grundstück wiedereingebaut werden. In den Hagener Verwertungsanlagen werden die Bauabfälle sortiert, d.h. Wertstoffe wie Metall, Glas und Kunststoff werden aussortiert, anschließend wird das Material je nach Eingangskorngröße gebrochen und klassiert. Der so gewonnene Recycling-Baustoff kann unter anderem im Landschafts-, Erd- und Straßenbau eingesetzt werden. Darüber hinaus werden auch Schlacken als Rückstände aus den Müllverbrennungsanlagen durch Spezialfirmen einer Weiterverwertung zugeführt.

Unsichtbare Krebsgefahr - Asbest in Baustoffen immer noch ein Thema

Vorsicht bei Renovierung und Abbruch

Seit mehr als 20 Jahren ist der Einsatz von asbesthaltigen Stoffen in Deutschland verboten. Man könnte glauben, damit sei das Thema erledigt; wären da nicht die zahlreichen Materialien, die in den Jahrzehnten vor dem Verbot verbaut wurden.